Repetitorium Hustenstiller

Dextrometorphan: An Wechselwirkungen denken

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Berlin -

Laufende Nase, Halsschmerzen und trockener Husten – die Erkältungssaison hat begonnen. Die Beratung in der Apotheke ist gerade bei Arzneimitteln gegen Husten von großer Bedeutung; gezieltes Nachfragen gehört dazu. Die Wechselwirkungen des Hustenstillers Dextrometorphan gelten nicht nur für Asthamtiker, COPD-Patienten und Stillende.

Fall: Eine Kundin fragt gezielt nach einem dextromethorphanhaltigen Produkt, sie bevorzugt Lutschtabletten. Der Husten ist trocken und unproduktiv und plagt sie bereits den zweiten Tag. Sie beschreibt einen bellenden Husten und verspürt keinen Schleim auf den Bronchien. Da sie in die Uni müsse, brauche sie etwas Wirksames, sie möchte niemanden mit ihrem Husten während der Vorlesung stören. Die Stimme fange auch langsam an, unter dem Husten zu leiden. Die Frage nach der Einnahme von anderen Medikamenten beantwortet sie zögerlich. Sie nehme seit einiger Zeit ein Fluoxetin-Präparat ein, da sie unter Depressionen leide. Für die Kundin ist dies ein sehr sensibles Thema.

Analyse: Dextromethorphan (Silomat DMP) dient der symptomatischen Behandlung von Reizhusten. Der Wirkstoff greift im Hustenzentrum des Stammhirns an und zählt somit zu den zentral wirksamen Antitussiva. In Kombination mit Chinidin ist der Wirkstoff in den USA und der EU außerdem zur Behandlung neuropathischer Schmerzen bei Amyotropher Lateralsklerose (ALS) zugelassen. DMP wird von Jugendlichen auch als Rauschmittel benutzt, da es in einer Dosis von 100 mg Halluzinationen und Euphorie auslösen kann. Zurückzuführen ist der Effekt auf die psychotrope Wirkung: Dextromethorphan hemmt die Serotoninwiederaufnahme.

Die Kundin nimmt mit dem Fluoxetin einen selektiven Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRTI) ein. Somit besteht eine Wechselwirkung zwischen beiden Arzneimitteln. Die Gefahr eines Serotoninsyndroms ist erhöht. Anzeichen hierfür sind Fieber, Muskelstarre, verstärkte Muskelspannung und Atembeschwerden. DMP und Fluoxetin werden über das gleiche Cytochrom verstoffwechselt, wobei das Antidepressivum den DMP-Abbau über CYP2D6 hemmt. In der Folge steigt die DMP-Konzentration im Blut; Erregung, Schwindel und Atembeschwerden können die Folge sein.

Fluoxetin selbst hemmt in erster Linie die Wiederaufnahme von Serotonin aus dem synaptischen Spalt. Darüber hinaus wirkt es direkt an den Serotoninrezeptoren. Die erhöhte „Glückshormon-Konzentration“ sorgt für eine stimmungsaufhellende Wirkung, nimmt Ängste und Kummer.

Kommunikation: Der Weg zum Arzt kann der Kundin noch erspart bleiben. Es bieten sich zahlreiche Alternativen zu den DMP-Produkten: Pflanzliche und chemische Präparate können in den nächsten Tagen den Hustenreiz lindern. Wenn nach den ersten drei Tagen der Husten schleimiger und produktiver wird, empfiehlt sich der Wechsel auf schleimlösende Präparate während des Tages und hustenstillende Produkte zur Nacht. Tritt nach drei bis sieben Tagen keine Besserung auf, sollte die Kundin einen Arzt aufsuchen.

Therapie: Pflanzliche Präparate mit Eibisch (Phytohustil), Malve (Monapax) oder Flechtenhonig können zum Einsatz kommen. Säfte und Lutschtabletten sind im Handel erhältlich. Die schleimigen Präparate mit Eibisch oder Natriumhyaluronat und Xanthan (Gelorevoice) bilden im Hals einen Film, der die Schleimhäute wie ein Pflaster von innen vor Irritationen schützt. Ein Kitzeln im Hals verschwindet und der anfängliche Hustenreiz wird gemildert. Die Stimme bleibt. Flechtenhonig hat eine tiefere Wirkung. Er lindert den Hustenreiz, Katarrhen und Entzündungen der unteren Atemwege. Die Kundin vertraut eher auf chemische Präparate, da sie eine schnelle und verlässliche Wirkung in diesen Produkten sieht.

Benproperin (Tussafug) ist als Alternative zu DMP geeignet. Der Wirkstoff hat keine zentraldämpfenden Nebenwirkungen und hemmt den Hustenreiz im afferenten Teil des Reflexbogens. Er unterbricht die Reizleitung von den Bronchien zum zentralen Hustenzentrum im Gehirn. Im Gegensatz zum DMP ist Benproperin atemanregend. Der Hustenstiller kann zwei bis viermal täglich eingenommen werden. Die Einzeldosis beträgt ein bis zwei Tabletten pro Tag. Positiv ist zu erwähnen, dass der Wirkstoff auch für Asthmatiker geeignet ist.

Unterstützende Therapiemaßnahmen können Wickel und ausreichend Flüssigkeitszufuhr sein. Das Trinken von drei bis fünf Tassen Husten- und Bronchialtee hilft bei der Ausheilung der Beschwerden. Geeignet sind aber auch Aufgüsse von frischem Thymian mit Ingwer und Honig.

Brustwickel mit Lavendel oder warmen Pellkartoffeln können helfen, die Bronchialmuskulatur zu entspannen, und wirken wärmend. Erkältungssalben für Brust und Rücken mit ätherischen Ölen haben zusätzlich einen inhalativen Effekt.

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