Datenskandal

Gabriel: Apotheker kontrollieren BMG

, Uhr
Berlin -

Für die SPD ist der vermeintliche Datendiebstahl aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) gefundenes Fressen. Die Sozialdemokraten beschweren sich über die Nähe zwischen der FDP und den Apothekern. Anlässlich der Regierungserklärung zum Europäischen Rat zählte der SPD-Parteivorsitzende Sigmar Gabriel auf, was ihn an Schwarz-Gelb stört: „Abenteuerliche Ausgaben wie das Betreuungsgeld und Klientelgeschenke an Apotheker, die inzwischen offenbar das Ministerium Ihres FDP-Gesundheitsministers kontrollieren – eigentlich sollte es umgekehrt sein“, so Gabriel im Bundestag.

Schon zuvor hatte die Gesundheitsexpertin der Sozialdemokraten, Marlies Volkmer, die Koalition wegen des Datenskandals kritisiert: Sie habe sich gewundert, dass weder die FDP noch die Union das Thema im Gesundheitsausschuss angesprochen hätten. In seiner heutigen Rede ging Gabriel einen Schritt weiter: „Unter Ihrer Amtsführung sind wir zur Lobbyrepublik Deutschland verkommen.“

Nach dem Deutschen Apothekertag (DAT) ist die Positionierung der SPD zum Apothekenmarkt weiterhin unklar: Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hatte sich für eine Marktöffnung ausgesprochen. Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD, Professor Dr. Karl Lauterbach, machte auf dem diesjährigen DAT allerdings eine Rolle rückwärts: Er versicherte, zur inhabergeführten Apotheke zu stehen.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Mehr zum Thema
Streichung aus GOÄ und Leistungskatalog
Ärztetag: Keine Apothekenpflicht für Homöopathie
„Praxis um die Ecke wird zum Relikt“
Gassen: Lauterbach ruiniert Gesundheitssystem
Nur im Apotheke-Patienten-Kontakt
Abda will Telepharmazie besetzen
Mehr aus Ressort
Keine vergleichbaren Sicherheitsstandards
Freie Apothekerschaft will gegen Länderliste klagen
Podcast NUR MAL SO ZUM WISSEN
Merz, der Apothekenkanzler

APOTHEKE ADHOC Debatte