Studie zeigt Zusammenhang

Gicht: Risiko für Demenz & Parkinson erhöht

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Berlin -

Das Auftreten mancher Erkrankungen kann ein Risikofaktor für die Entstehung weiterer Krankheiten sein. Ein Forscherteam aus Oxford hat nun herausgefunden, dass die Stoffwechselerkrankung Gicht das Risiko für neurodegenerative Krankheiten erhöhen kann.

Bei Gicht kommt es zu einer Anreicherung von Harnsäure im Organismus. Dadurch entstehen Harnsäurekristalle, die sich vor allem in den Gelenken anlagern und dort zu Entzündungen und Schmerzen führen. Besonders die Zeh- und Fingergelenke sind häufig betroffen. Es handelt sich dabei um eine klassische Stoffwechselerkrankung.

Erst Gicht, dann Demenz oder Parkinson?

Einer Studie der Universität Oxford zufolge kann die Erkrankung ein Risikofaktor für die Entstehung von Demenz und Parkinson sein. Somit scheinen Stoffwechsel und Gehirn eng zusammenzuhängen. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden im Fachjournal „Nature Communications“ veröffentlicht.

Mithilfe von Daten aus der UK Biobank wurde der Zusammenhang zwischen den Erkrankungen untersucht: Insgesamt wurden die Daten von fast 12.000 Patient:innen mit Gicht analysiert. Bei mehr als 1000 von ihnen lagen auch MRT-Aufnahmen des Gehirns vor. Es zeigte sich, dass während der Nachbeobachtungszeit mehr als 3000 Patient:innen an Demenz erkrankten. Sie zeigten ein kleineres Hirnvolumen und einen höheren Eisengehalt im Gehirn. Insgesamt war die Inzidenz bei Parkinson und Demenz den Forschenden zufolge deutlich erhöht. In den ersten drei Jahren nach der Gicht-Diagnose zeigte sich dies am deutlichsten.

Motorische & kognitive Beeinträchtigungen möglich

Das Team geht daher davon aus, dass die Gicht auch motorische und kognitive Beeinträchtigungen mit sich bringen kann. Diese seien durch eine Veränderung der Hirnstruktur bedingt. Dadurch sei ein kausaler Zusammenhang mit der Entstehung von neurodegenerativen Erkrankungen erklärbar, so die Wissenschaftler:innen.

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