Stoffwechselerkrankungen

Fünf Tipps bei Gicht

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Berlin -

Bei der Gicht handelt es sich um eine entzündliche Stoffwechselerkrankung, die sich in geschwollenen, schmerzenden Gelenken bemerkbar macht: Besonders häufig ist der große Zeh betroffen. Die Entzündungen entstehen durch zu viel Harnsäure im Blut, man spricht von einer Hyperurikämie. Wird sie nicht ausreichend ausgeschieden, lagert sich die Harnsäure in Form von Kristallen in den Gelenken ab. Im Verlauf der Erkrankung kann es dadurch zu Bewegungseinschränkungen und Verformungen kommen. Einige Tipps können die Beschwerden lindern und die Zeit zwischen akuten Schüben verlängern.

Tipp eins: Purinarme Ernährung
Harnsäure entsteht bei der Aufspaltung von Purinen: Diese werden gebildet, wenn kranke Zellen im Körper abgebaut werden. Zusätzlich werden sie auch über die Nahrung aufgenommen. Purine werden über die Niere mit dem Urin ausgeschieden. Ein Überschuss führt zur Ablagerung in den Gelenken. Manche Lebensmittel sind besonders purinreich und sollten deshalb gemieden oder nur in sehr geringen Mengen verzehrt werden: Fleisch, Innereien, Wurst, fette Fischsorten wie Lachs und Hering, sowie Hülsenfrüchte, Spinat und Rosenkohl enthalten viele Purine.

Eine konsequente Ernährungsumstellung kann Gicht-Patienten oft helfen: Es sollte auf eine fettreduzierte und zuckerarme Ernährung geachtet werden. Der Abbau von Fruktose verstärkt nämlich die Purinbildung und hemmt gleichzeitig, ähnlich wie Alkohol, die Ausscheidung der Harnsäure über die Nieren. Gut geeignet sind hingegen Milchprodukte wie Joghurt und Kefir, sowie Eier: Das Eiweiß fördert sogar die Harnsäureausscheidung.

Tipp zwei: Alkohol meiden
Alkohol schadet dem Gichtpatienten gleich doppelt: Die Abbauprodukte des Alkohols werden, ebenso wie die Purine, über die Nieren ausgeschieden. Damit stehen sie in direkter Konkurrenz zueinander, was die Elimination angeht. Die Ausscheidung von Purin kann durch den Alkoholkonsum gebremst werden und so zu einem Gichtanfall führen. Besonders problematisch ist Bier: Neben dem Alkohol enthält es besonders viele Purine und erhöht somit das Risiko von Beschwerden um ein Vielfaches.

Tipp drei: Harnsäure ausschwemmen
Gicht-Patienten sollten über den Tag verteilt eine hohe Flüssigkeitsmenge zu sich nehmen. Besonders gut geeignet ist Wasser oder ungesüßter Tee: Vor allem Mischungen mit Brennnesselblättern, Birkenblättern und Goldrutenkraut sind aufgrund ihrer harntreibenden Wirkung gut geeignet. Mindestens zwei Liter sollten pro Tag getrunken werden. So wird die Harnsäure vermehrt aus dem Körper geschwemmt. Künstlich gesüßte Softdrinks oder Säfte mit einem hohen Fruchtzuckergehalt sind nicht geeignet.

Tipp vier: Umschläge und Kompressen
Betroffene Gelenke sollten bei einem akuten Gichtanfall geschont werden. Zusätzlich können wärmende oder kühlende Umschläge helfen. Kälte reduziert die Durchblutung, und bremst den Entzündungsprozess: Quarkwickel oder Kühlpads können Schmerzen lindern und Schwellungen nehmen. Vielen Betroffenen hilft eher Wärme: Fußbäder oder warme Kompressen können wohltuend sein. Die Anwendungen können mehrmals täglich für etwa 15 Minuten wiederholt werden. Es sollte darauf geachtet werden, dass es nicht zu heiß oder zu kalt wird, da das Gewebe sonst geschädigt werden kann.

Tipp fünf: Heilpflanzen und Vitamine
In der traditionellen Volksheilkunde werden einige Heilpflanzen zur Behandlung von Gicht eingesetzt: So soll beispielsweise das in der Teufelskralle enthaltene Harpagosid die Bildung von Prostaglandin hemmen und damit Entzündungen lindern. Auch Ingwer und Kurkuma sollen entzündungshemmend wirken und einen positiven Einfluss haben. Der positive Einfluss von Vitamin C auf die Gicht ist seit vielen Jahren bekannt. Neben der Einnahme des Vitamins kann auch schon bei der Ernährung die Zufuhr erhöht werden: Beeren, Zitrusfrüchte und Paprika enthalten besonders viel.

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