Neue Leitlinie

Schlaganfall – immer ein medizinischer Notfall

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Berlin -

Ein Schlaganfall ist eine bedrohliche Herz-Kreislauf-Erkrankung und immer ein medizinischer Notfall. Die Patient:innen müssen so schnell wie möglich medizinische versorgt werden. Nur wer die Anzeichen kennt, kann den Anfall rechtzeitig erkennen. Hier ein Merkblatt für Patient:innen und Angehörige.

Ein Schlaganfall ist eine plötzliche Durchblutungsstörung im Gehirn. Je nach Lokalisation und Dauer bis zur Einleitung der Therapie kann der/die Patient:in bleibende Schäden davon tragen. Es lassen sich zwei Arten von Schlaganfall unterscheiden: der ischämische Schlaganfall und der hämorrhagische Schlaganfall. Beim Ischämischen kommt es aufgrund eines Blutgerinnsels zu einer Minderdurchblutung im Gehirn. Beim Hämorrhagischen ist eine Hirnblutung der Auslöser. Hirnblutungen kommen seltener vor als Blutgerinnsel.

Beim Schlaganfall wird das Gehirn nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Die Gehirnzellen sterben ab. Dieses Absterben führt zu Ausfällen von Gehirnfunktionen, sodass – je nach Lokalisation – Sprach- oder Sehstörungen, Lähmungserscheinungen oder Taubheitsgefühle auftreten können.

Neue Leitlinie

Die Leitlinie „Akuttherapie des ischämischen Schlaganfalls“ wurde aktualisiert. Es finden sich neue Empfehlungen für Patient:innen die flüchtign Symptomen,die sogenannten transitorischen Attacken (TIA), erfahren. „Alle Patienten mit TIA-Symptomen innerhalb der vergangenen 48 Stunden sollen laut der neuen Leitlinie im Krankenhaus auf einer Schlaganfallspezialeinrichtung – also einer Stroke Unit – behandelt werden“, betonen die Autoren der Leitlinie. „Die Aufenthaltsdauer sollte sich dabei nach individuellen, patientenspezifischen Faktoren richten.“

Eine transitorische ischämische Attacke ist eine vorübergehende Minderdurchblutung des Gehirns, die als Frühwarnzeichen eines Schlaganfalles gewertet werden kann.

Akute Folge: Post-Stroke-Delir

In der Frühphase nach dem Anfall kann es zu verschiedenen Komplikationen kommen. Neben Drückerhöhungen im Schädelinneren, Thrombosen und Lungenentzündungen kann es auch zu sogenannten Delir-Zuständen kommen. Das Post-Stroke-Delir ist gekennzeichnet durch kognitive Beeinträchtigungen, Schlaf-, Bewusstseins- und Wahrnehmungsstörungen. Die Dauer des Delirs ist von Patient:in zu Patient:in unterschiedlich. Meistens kommt es während der Nacht zu einer Verschlimmerung.

Ein Delir ist verknüpft mit einem schlechteren Behandlungsergebnis. Betroffene sind länger hospitalisiert. Aber: Das Post-Stroke-Delir ist behandelbar und in den meisten Fällen reversibel.

Die neue S2e-Leitlinie nimmt diese Schlaganfall-Folge erstmals auf und bildet damit ein Alleinstellungsmerkmal. Das Post-Stroke-Delir wird bislang in keiner anderen internationalen Leitlinie wurde dieser Aspekt bislang thematisiert.

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