Sachsen

Koch gibt Verbandsvorsitz ab

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Berlin -

Der Sächsische Apothekerverband (SAV) steht vor einem Generationswechsel. Nach 20 Jahren an der Spitze wird die Vorsitzende Monika Koch bei der Wahl am Jahresende nicht mehr kandidieren, das Gleiche gilt für Vorstandsmitglied Elke Kreßmann. Auch der langjährige Geschäftsführer Ulrich Bethge will zum Jahresende endgültig aufhören.

Die SAV-Mitglieder wählen zwischen dem 1. und 15. Dezember per Briefwahl einen neuen Vorstand, der zum Jahreswechsel übernehmen soll. Die sieben neuen Vorstände wählen aus ihrer Mitte einen Vorsitzenden. Gute Chancen werden Kochs derzeitigem Vize Thomas Dittrich (Stadt Apotheke, Großröhrsdorf) eingeräumt. Er kann sich vorstellen, die Aufgabe zu übernehmen.

Vermutlich ebenfalls erneut kandidieren werden die weiteren Vorstände Eike Barthel (Hubertus-Apotheke, Klingenthal), Uwe Bauer (Concordia-Apotheke, Plauen), Dr. Reinhard Groß (Apotheke Eckersbach, Zwickau) und Dr. Sebastian Michael (Löwen-Apotheke, Waldheim). Kreßmann (Kronen-Apotheke, Coswig) und Koch (Park-Apotheke, Hartha) haben dagegen beschlossen, nicht mehr anzutreten.

Damit müssen noch zwei weitere Apotheker gefunden werden, die ein Amt übernehmen wollen. Der Andrang in Sachsen ist traditionell nicht übermäßig groß. Wer auf der Wahlliste steht, hat normalerweise einen Platz im Vorstand sicher.

Koch gehörte nach der Wende zu den Gründungsmitgliedern des SAV. 1994 wurde sie erstmals zur Vorsitzenden gewählt, weil ihr Vorgänger Hubert Reh trotz ihres Bittens nach vier Jahren nicht mehr zu einer erneuten Kandidatur zu bewegen war. Koch übernahm und war damit in der ABDA-Familie die erste Frau im Gesamtvorstand. Ab 1996 war sie auch im Geschäftsführenden Vorstand des Deutschen Apothekerverbands (DAV).

Aus der DAV-Spitze hatte sie sich schon 2012 zurückgezogen, zum Jahresende soll nun auch beim Verband in Leipzig Schluss sein. Die dann 62-Jährige will Platz machen für die nächste Generation.

Ihr Geschäftsführer Bethge hatte seinen Rückzug eigentlich schon für Ende 2012 geplant. Doch seine designierte Nachfolgerin Anna Liebscher wurde am Ende der Probezeit nicht übernommen. Ab August 2013 hatte sich dann Kathrin Böhme auf dem Posten versucht. Doch Anfang des Jahres hatte auch sie den Verband schon wieder verlassen – Bethge musste interimsweise erneut übernehmen. Bis zum Jahresende soll ein neuer Geschäftsführer gefunden und eingearbeitet werden.

Mit dem Generationswechsel könnte für die Verbandsmitglieder ein weiterer entscheidender Wechsel anstehen: Koch und Bethge halten es nicht für ausgeschlossen, dass ein neuer Vorstand den Wiedereintritt in den Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) – und damit die Rückkehr in die Tarifgemeinschaft – beschließen könnte. Der SAV war 1997 ausgetreten, seitdem gelten die bundesweiten Tarifverträge nicht im Freistaat.

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