Mehr ambulante OPs

Krankenhausgesellschaft kontert Gassen

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Berlin -

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat ablehnend auf einen Vorstoß zu mehr Operationen auch in Praxen reagiert. „Der
Vorschlag klingt gut, ist aber völlig unrealistisch“, sagte Vorstandschef Gerald Gaß der „Bild“-Zeitung. Schon heute
müssten gesetzlich Versicherte viele Monate, zum Teil weit über ein halbes Jahr auf einen Termin beim Facharzt warten. „Wir wollen uns gar nicht vorstellen, wie sich dieser Zustand noch weiter verschlechtern würde, wenn jetzt noch zusätzlich Millionen von
Patientinnen und Patienten aus den Krankenhäusern auf ambulante Operationen in den Arztpraxen warten müssten.“

Gaß zeigte sich offen dafür, dass niedergelassene Ärzte in Kliniken operieren. Gerade komplexere ambulante Operationen sollten an den Krankenhäusern durchgeführt werden, um dort in einem für Patienten gesicherten Umfeld auf mögliche medizinische Risiken gut und qualitativ hochwertig reagieren zu können.

Kassenärzte-Chef Andreas Gassen hatte darauf gedrängt, die Zahl der Klinik-Operationen deutlich zu reduzieren und die Möglichkeiten für ambulante Behandlungen auszuweiten. Er sagte der „Bild“: „Wir brauchen eine Kehrtwende bei den Operationen. Es gibt unverändert viel zu viele stationäre Behandlungen in Deutschland. Von den rund 16 Millionen im Jahr könnten drei bis vier Millionen ambulant durchgeführt werden, also auch von niedergelassenen Ärzten.“ Gassen nannte zum Beispiel Leisten- und Gelenk-Operationen, die künftig so von Praxis-Ärzten vorgenommen werden könnten, dass Patienten morgens kämen und am Nachmittag wieder nach Hause könnten.

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