Stammzellen einer Nabelschnur als Heilmittel

Vierter Fall weltweit: HIV-Patientin offenbar geheilt

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Berlin -

Mit einem völlig neuen Verfahren wurde in den USA erstmals eine mit dem HI-Virus infizierte Frau geheilt. Sie ist weltweit der vierte Mensch, der vom Virus befreit wurde. Sie erhielt Stammzellen aus der Nabelschnur eines Säuglings. Expert:innen und Patient:innen setzen nun große Hoffnungen in die Therapie, sehen sie jedoch auch kritisch.

Bei der sogenannten „Esperanza-Patientin“ – benannt nach ihrem Heimatort in Argentinien – konnte nach Verabreichung der Stammzellen aus der kindlichen Nabelschnur keine Infektion mit dem HI-Virus mehr nachgewiesen, sondern nur bruchstückhafter genetischer Code festgestellt werden.

Die Frau war bereits an Leukämie erkrankt und erhielt im Zuge der Behandlung die Stammzell-Transplantation. Die Zellen der Nabelschnur enthielten den Berichten zufolge eine Funktion im sogenannten „CCR5-Gen“. Dieses macht Menschen unempfindlich gegen HIV. Das Virus kann die Zellen nicht mehr entdecken und daher auch nicht infizieren. Das Gen komme vor allem bei Menschen aus Nordeuropa oder Kaukasien vor.

Seit 14 Monaten lebt die Patientin nun HIV-frei. Weitere Behandlungen sind aktuell nicht notwendig. Aufgrund der positiven Berichte werden nun große Hoffnungen in die Behandlung gesetzt. Dennoch sehen Expert:innen die Therapie kritisch: Denn Knochenmarktransplantationen können auch Komplikationen mit sich bringen.

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