Ermittlungen im Fall AvP

Wettstein in Untersuchungshaft

, Uhr aktualisiert am 28.05.2021 17:58 Uhr
Berlin -

Der ehemalige AvP-Inhaber Mathias Wettstein sitzt nach Informationen von APOTHEKE ADHOC in Untersuchungshaft. Das wurde zwar bislang nicht offiziell, aber aus dem Umfeld der Ermittlungsbehörden bestätigt. Bereits Anfang des Jahres hatte es Durchsuchungen am Firmenstandort und auch an Wettsteins Privatwohnsitz gegeben.

Das privat geführte Rechenzentrum AvP war im September vergangenen Jahres in die Insolvenz gerauscht. Schnell kam der Verdacht auf, dass es sich nicht nur um wirtschaftliches Missmanagement handelte, sondern auch kriminelle Energie im Spiel war. Nach einem ersten Kassensturz des Insolvenzverwalters Dr. Jan-Philipp Hoos war klar, dass ein dreistelliger Millionenbetrag fehlt, den betroffenen Apothekern drohen hohe Verluste.

Die Schwerpunktabteilung für Wirtschaftsstrafsachen der Staatsanwaltschaft Düsseldorf hatte im Januar bekannt gegeben, dass gegen insgesamt fünf Beschuldigte aus der Führungsebene der Unternehmensgruppe sowie Mitarbeiter ermittelt wird, Wettstein war einer von ihnen. Es geht es um den Verdacht der Insolvenzverschleppung und Bankrott, Bilanz- und Urkundenfälschung, Betrug sowie Untreue.

Die Ermittlungen gehen laut Staatsanwaltschaft zurück auf eine Strafanzeige der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), die im September 2020 eingegangen war. Laut Staatsanwaltschaft besteht der Verdacht, dass bei AvP „Erträge verbucht worden sind, die es tatsächlich nicht gegeben hat, die wirtschaftliche Lage des Unternehmens auf dem Markt besser dargestellt wurde als sie tatsächlich war, der Insolvenzantrag nicht rechtzeitig gestellt worden ist, sachfremde Verfügungen während der bereits eingetretenen Insolvenz vorgenommen worden sind sowie sachfremde Entnahmen von Firmenkonten zugunsten einzelner Beschuldigter vorgenommen wurden“.

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