Wer als PTA in Sachsen arbeitet und mobil ist, sollte schleunigst seine Koffer packen und nach Berlin ziehen. Denn hier werden sie gesucht – und deutlich besser bezahlt als zu Hause. Generell zeigt das Lohngefälle von Ost nach West und von Nord nach Süd. Das geht aus dem Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor.
Der Entgeltatlas zeigt den Mittelwert des Bruttomonatsgehalts von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Jahr 2015. Die Daten basieren auf den Meldungen der Arbeitgeber an die Sozialversicherung und deren Angaben zum Beruf – bilden also reale Geschehen am Arbeitsmarkt ab. Allerdings gibt es einige Schwächen: So werden nur Vollzeitkräfte erfasst. Außerdem finden sich nur dann Werte in der Übersicht, wenn in einem Bundesland wenigstens 1000 Menschen in dem Beruf arbeiten, da es sonst zu wenig Daten für einen statistisch sauberen Wert gibt.
Damit ist beispielsweise die Karte für angestellte Apothekenleiter – also Filialleiter – leer. Auch für Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, das Saarland, Schleswig-Holstein und Thüringen gibt es für keinen Beruf aus der Apotheke Daten. In der Gesamtsumme sind die Zahlen aber enthalten.
Im Durchschnitt verdienten Apotheker 4046 Euro, das war deutlich mehr als der Tarifvertrag, der ab dem 11. Berufsjahr 3908 Euro vorsah. Frauen lagen mit 3898 Euro rund 17 Prozent unter den Männern (4679 Euro). Die höchsten Gehälter für Approbierte wurden in Hessen gezahlt (4143 Euro), gefolgt von Baden-Württemberg (4118 Euro) und Nordrhein-Westfalen (4106 Euro). Dahinter folgen Bayern (4078 Euro), Niedersachsen (4024 Euro) und Berlin (4006 Euro).
Bei PTA lag das durchschnittliche Gehalt bei 2369 Euro, was über dem Einstiegsgehalt (1920 Euro), aber unter dem Tariflohn ab dem 15. Berufsjahr lag (2504 Euro). Hier beträgt die Differenz zwischen Frauen und Männern nur 10 Prozent.
Am besten bezahlt wurden PTA mit 2464 Euro in Berlin. Hessen (2454 Euro) und Baden-Württemberg (2450 Euro) lagen dicht dahinter. Überdurchschnittlich wurden PTA auch in Bayern (2414 Euro) und Rheinland-Pfalz (2391 Euro) vergütet. In Nordrhein-Westfalen bekamen PTA durchschnittlich 2360 Euro, Sachsen-Anhalt (2341 Euro) und Niedersachsen (2297 Euro) lagen dahinter. Sachsen – das einzige Land ohne Tarifvertrag – landete abermals weit abgeschlagen auf dem letzten Platz: Dort verdienten PTA durchschnittlich nur 2123 Euro im Monat.
Damit erhielten die sächsischen PTA weniger Gehalt als PKA in all den Bundesländern, aus denen Daten vorlagen. Durchschnittlich verdienten PKA dort immerhin 2195 Euro, was mehr als die tariflich vereinbarten 2058 Euro ab dem 14. Berufsjahr sind.
Am meisten wird in Bayern (2268 Euro) und Baden-Württemberg (2247 Euro) gezahlt. Nordrhein-Westfalen liegt mit 2197 Euro knapp über dem Durchschnitt, auch Hessen (2178 Euro), Niedersachsen (2175) und Berlin (2169 Euro) bewegen sich im Mittelfeld. Am wenigsten erhalten PKA in Rheinland-Pfalz (2138 Euro).
Insgesamt lagen Daten zu knapp 19.000 Approbierten vor; bei rund 50.000 angestellten Apothekern entspräche das einer Vollzeitbeschäftigungsquote von 37 Prozent. Außerdem enthielt die Auswertung Daten zu 35.000 PTA, das entspricht ungefährt der Hälfte der aktiven Berufsangehörigen. Bei den PKA käme man mit 28.000 vertretenen von 33.000 Berufsangehörigen auf eine Vollzeitarbeit von 86 Prozent. Die Frauenquote entsprach in etwa dem bekannten Verhältnis.
In die Kategorie „Apotheker“ fallen damit alle Pharmazeuten, die entsprechend gemeldet sind – egal ob in einer öffentlichen Apotheke, einer Krankenhausapotheke, bei einem Pharmaunternehmen oder in der Verwaltung. Ist ein Apotheker hingegen in einem anderen Beruf tätig, würde er für diesen gemeldet – ungeachtet der Ausbildung.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wechselt in den Panikmodus. Um sein Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) durchzubekommen, setzt er... Mehr»
Eine Folge des Fachkräftemangels ist es, dass in vielen Apotheken über Tarif gezahlt wird, teilweise deutlich. Das belastet nicht nur die... Mehr»
Über Plattformen dürfen E-Rezepte vermittelt werden – aber nur wenn alle Apotheken angebunden und keine Anbieter bevorzugt werden. Das... Mehr»
AstraZeneca hat vor einem britischen Gericht erstmals eingeräumt, dass es beim Covid-Impfstoff Vaxzevria zur seltenen Nebenwirkung der... Mehr»
Cannabis kann auch über den 30. April hinaus auf einem BtM-Rezept verordnet werden. Der Übergangszeitraum wurde auf unbestimmte Zeit... Mehr»
Werden BG-Rezepte in der Apotheke vorgelegt, müssen einige Dinge beachtet werden. Häufig stellt sich auch die Frage: Werden fällige Mehrkosten... Mehr»
Matthias Götzlaff, Inhaber der Flora-Apotheke im niedersächsischen Haste, hat gechipte Mitarbeiter:innen. „Die Idee ist aus einer Laune heraus... Mehr»
Sofort Rezepturen herstellen? In vielen Apotheken werden Kundinnen und Kunden mit entsprechenden Verordnungen vertröstet – mitunter sogar... Mehr»
Auf die Apotheken kommen wichtige Verhandlungen mit den Großhändlern zu. Denn angesichts der Skonto-Sperre durch den Bundesgerichtshof (BGH)... Mehr»
Mit seiner Apothekenreform will Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) nicht nur Apotheken ohne Apotheker zulassen, sondern auch den... Mehr»
Das Beschnuppern und Taktieren der Großhändler nach dem Skonti-Urteil hat ein Ende. Die ersten Reaktionen sind da. Gehe/Alliance Healthcare... Mehr»
Parallel zu Gehe/AHD stimmt Phoenix die Kunden am heutigen Tag auf eine Anpassung der Konditionen ein – sprich: Streichung von Skonto auf Rx,... Mehr»
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat vor einer Verlagerung der Produktion von Medikamenten ins Ausland gewarnt. Habeck sagte... Mehr»
Der Sinn für Gerechtigkeit wurde bei Daniela Hänel sehr früh geprägt. Als Jugendliche in der DDR aufgewachsen, will die Apothekerin aus Zwickau über den... Mehr»
APOTHEKE ADHOC Debatte