Standesvertretung

ABDA: Doppelplus nach Nullrunde

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Berlin -

Die Kammern und Verbände müssen im kommenden Jahr womöglich wieder

deutlich tiefer für ihre Mitgliedschaft in der ABDA in die Tasche

greifen: Der Gesamtvorstand der Dachorganisation beschäftigt sich heute

in Berlin mit dem Haushaltsplan für 2014. Demnach steht eine Erhöhung

der Mitgliedsbeiträge um 5 Prozent an: Statt 13,5 Millionen Euro müssen

Kammern und Verbände dann knapp 14,2 Millionen Euro überweisen. Damit

holt die ABDA nach einer Nullrunde auf.

Jedes Jahr wird der Haushaltsvorschlag zunächst dem Geschäftsführenden Vorstand der ABDA und danach dem Gesamtvorstand vorgelegt. Abstimmen muss am Ende die Mitgliederversammlung, die im August tagt. Vor einem Jahr scheiterte der für 2013 geplante Haushalt an dieser letzten Hürde: Angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage wurde die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge um knapp 3 Prozent verschoben.

Diese will die ABDA nun nachholen – plus einer weiteren Steigerung ergeben sich 5 Prozent. Je nach Ausgang der Debatte im Gesamtvorstand und den Beschlüssen in den Kammern und Verbänden wird es im Sommer also spannend: Jeweils bis zu vier Mitglieder der Kammern und Verbände stimmen dann in Berlin über die Pläne ab. Auf jeden Kammerbezirk entfallen sechs Stimmen; pro 100 Apotheker gibt es eine weitere Stimme – wobei allerdings jede Mitgliedsorganisation einheitlich abzustimmen hat.

Es ist nicht das erste Mal, dass in der Jägerstraße die Mitgliedsbeiträge sprunghaft steigen. Schon 2012 genehmigte sich die Dachorganisation ein Plus von 4,5 Prozent, nachdem die Mitgliedsbeiträge zwei Jahre lang nahezu konstant geblieben waren. Seit 2004 sind die Beiträge aus den Kammern und Verbänden um circa ein Drittel gestiegen.

Im Haushaltsplan machen die Mitgliedsbeiträge gut 90 Prozent des Gesamtetats aus; weitere Posten sind Zinseinnahmen sowie Überschüsse der wirtschaftenden Töchter. Wie viel jede Mitgliedsorganisation überweisen muss, hängt von den Umsätzen der Apotheken im jeweils vorvergangenen Jahr ab: Für 2014 liegen also die Zahlen von 2011 zugrunde.

Je nach dem von den Gremien beschlossenen Beitragssoll ergibt sich dann ein entsprechender Faktor, der pro Kammerbezirk angesetzt wird. Größte Beitragszahler bei der ABDA sind naturgemäß Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein, Niedersachsen und Westfalen-Lippe.

Allerdings gibt es auch Unterschiede je nach Größe der Apotheken: Während der ABDA-Beitrag pro Apotheke rein rechnerisch im Durchschnitt bei knapp 610 Euro liegt, kommt Hamburg auf 820 Euro. Auch die beiden anderen Stadtstaaten Berlin und Bremen liegen über Durchschnitt, genauso wie die neuen Bundesländer – vorneweg Sachsen mit knapp 730 Euro. Von den großen Kammerbezirken liegt die fiktive Umlage nur in Niedersachsen über dem Schnitt.

Vor Ort müssen sich Kammer und Verband einigen, wie viel aus jeder Kasse kommt. Ansonsten entscheidet die Stimmmehrheit. Probleme kann es geben, wenn in den Kammerbezirken der Beitrag der Apotheken nicht nach Umsatz, sondern über Pauschalen erhoben wird, oder wenn große Apotheken plötzlich als Beitragszahler ausfallen.

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