Sterilrezepturen

VZA: Markt ist ausgequetscht

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Berlin -

Die von der AOK in Hessen und Berlin geplanten Ausschreibungen über Sterilrezepturen stoßen bei Zytoapothekern und Onkologen auf Kritik: Der Verband der Zytostatika

herstellenden Apothekerinnen und Apotheker (VZA) sieht die wohnort- und

zeitnahe Versorgung der Patienten gefährdet: „Bedroht sind die Qualität,

die Wirtschaftlichkeit und die Sicherheit der Versorgung mit

Medikamenten im Kampf gegen Krebserkrankungen“, so VZA-Präsident Dr.

Klaus Peterseim.

Eine Ausschreibung sei patientenfeindlich und zerstöre die Kooperationen zwischen Onkologen und Apotheken, kritisiert auch der Berufsverband der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen (BNHO). „Solche Ausschreibungen führen zum sukzessiven Herausfallen der Zytostatika-herstellenden Apotheken aus dem onkologischen Versorgungsnetz“, sagte der BNHO-Vorsitzende Dr. Stephan Schmitz. Dies sei ein Skandal, da Fachkompetenz verloren gehe und die Fehleranfälligkeit erhöht werde.

Der VZA betont, dass Patienten ein Recht auf freie Apothekenwahl hätten: Die gescheiterte Ausschreibung der Barmer GEK in Nordrhein-Westfalen habe gezeigt, dass Patienten dieses Recht auch wahrnähmen.

„Die Umsteuerung durch eine Ausschreibung belastet das Arzt-Patient-Verhältnis massiv“, so Peterseim. Zudem sei die Arzneimittelversorgung der Krebskranken schon heute wirtschaftlich. „Die onkologische Versorgung mit generischen Arzneimitteln ist ausgequetscht, Wer weiter an der Kostenschraube dreht, gefährdet die Versorgung der Patienten“, warnt Peterseim. Man setze darauf, dass die AOK dies erkenne und auf die Ausschreibung verzichte.

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