Brandenburg

Neue Pläne für Apothekerhaus

, Uhr
Berlin -

Immobilien sind das neue Thema der Apothekerorganisationen. Die ABDA will ein Haus bauen, die Hessen wollen kaufen – und die Brandenburger wollen endlich Frieden. Der Dauerstreit über eine Erweiterung der gemeinsam genutzten Immobilie soll beigelegt werden. Bei der gestrigen Kammerversammlung, bei der auch die Verbandsvorsitzende Dr. Andrea Lorenz als Kammermitglied dabei war, gab es zwar noch keine Einigung, aber eine Idee.

Kammer und Verband sind im Verhältnis 60:40 an einer GbR beteiligt, die die gemeinsam genutzte Immobilie betreibt und der auch das Grundstück gehört. Das Apothekerhaus ist jedoch seit Längerem zu klein. Bestrebungen, die beiden kleineren Nachbargrundstücke zu erwerben, waren 2010 gescheitert. Jetzt stehen die Flächen wieder zum Verkauf.

Auf dem Gelände könnte – so der neue Plan – ein Veranstaltungskomplex mit ausreichend Parkplätzen gebaut werden, der auch vermietet werden könnte. Gleichzeitig würde das derzeitige Apothekerhaus umgebaut, so dass aus den aktuellen Veranstaltungsräumen zusätzliche Büroflächen entstehen könnten Damit wäre das Platzproblem gelöst. Noch ist das alles Zukunftsmusik, aber zumindest wollen die beiden Organisationen diese Option zusammen prüfen.

Bei der Kammerversammlung wurde auch über das Thema Nachwuchs gesprochen. Immerhin erreicht jeder dritte Apothekeninhaber in Brandenburg in zehn Jahren das Rentenalter. Hinzu kommt die Problematik mit dem Wegfall der „aussterbenden“ Pharmazieingenieuren.

Die Kammer will sich deshalb bei der Landesregierung weiter dafür einsetzen, dass die Universität Potsdam einen Studiengang Pharmazie einrichtet. Eine entsprechende Resolution wurde bei der Kammerversammlung verabschiedet.

Dobbert äußerte sich in seiner Rede auch über die Gesundheitspolitik in Berlin. Im GKV-Versorgungsstärkungsgesetz (GKV-VSG) seien zwar einige Forderungen der Apotheker aufgegriffen worden, wie etwa die Festschreibung des Kassenabschlags oder die geplante Regelung zu Nullretaxationen. Jedoch fehlen laut Dobbert wichtige Punkte wie die Streichung der Importförderklausel sowie alle Honorarfragen zum Fixzuschlag, der BtM-Vergütung, der Rezepturpreisanpassung oder der Notdienstpauschale.

Im jetzt bekannt gewordenen Entwurf zum Präventionsgesetz kämen die Apotheker zudem nicht vor, bemängelte Dobbert. Der Berufsstand erbringe täglich Leistungen wie die Messung von Blutdruck, Blutfettwerten oder des Blutzuckerspiegels. „Diese Patienten sind uns sehr dankbar, dass wir ihnen gegebenenfalls die Konsultation bei ihrem Hausarzt empfehlen, um womögliche Erkrankungen auszuschließen“, so Dobbert. Das Bundesgesundheitsministerium solle die Möglichkeit, die Apotheker in die Prävention einzubinden, noch einmal überdenken, forderte der Kammerpräsident.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema

APOTHEKE ADHOC Debatte