Antiarrhythmika

Mylan gibt Cordichin auf

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Berlin -

Das Antiarrhythmikum Cordichin (Chinidin/Verapamil) wurde zum 1. Mai vom Markt genommen. Der Hersteller Mylan teilte über die Arzneimittelkommission Deutscher Apotheker (AMK) mit, dass die Herstellung und der Vertrieb des Arzneimittels eingestellt wurden. Grund seien anhaltende Stabilitätsprobleme.

Es gibt kein Alternativprodukt mit 160 mg Chinidin und 80 mg Verapamil und damit auch keine Austauschempfehlungen seitens des Herstellers.

Cordichin ist zugelassen zur Rezidivprophylaxe bei Patienten mit persistierendem (chronischem) Vorhofflimmern nach erfolgreicher elektrischer Kardioversion sowie bei Patienten mit symptomatischem, paroxysmalem Vorhofflimmern. Kardiologisch wird derzeit eine Indikation zur Behandlung mit dem Präparat bei Patienten mit begleitender Sinusknotenerkrankung, mit Bradykardie oder bei Unverträglichkeit oder Kontraindikationen gegenüber Amiodaron gesehen.

Aus der Gruppe der Klasse-IA-Antiarrhythmika stehen in Deutschland nur noch das parenteral verabreichte Ajmalin (Gilurytmal, Carinopharm) sowie Prajmalin (Neo-Gilurytmal, Teofarma) zur Verfügung.

Mit Serecor (Dihydrochinidin, Sanofi) existiert ein wirkstoffähnliches Präparat als Einzelimport aus Frankreich, jedoch in anderer Dosierung und nicht in Fixkombination mit Verapamil. Apotheker werden gebeten, betroffene Patienten und Ärzte zu informieren und an den behandelnden Kardiologen zu verweisen. Bei der Umstellung auf andere Präparate können Unverträglichkeiten oder Anwendungsbeschränkungen auftreten.

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