Erweiterung der Äquivalenzdosen

Dosis-Umrechnung für Antibiotika bei Kindern

, Uhr
Berlin -

Um auch bei fehlenden Antibiotika für Kinder zeitnah versorgen zu können, folgen diese als nächste Gruppe innerhalb der Äquivalenzdosen-Tabelle der Arzneimittelkommission (AMK). Durch die „Sars-CoV-2-Arzneimittelversorgungsverordnung“ darf der Apotheker nach Rücksprache mit dem verordnenden Arzt ein pharmakologisch-therapeutisch vergleichbares Arzneimittel abgeben. Um die sogenannte Aut-simile-Substitution zu erleichtern, pflegt die AMK entsprechende Übersichten.

Aufgeführt sind Antibiotika, die für Kinder unter zwölf Jahren und unter 40 kg Körpergewicht (KG) zugelassen sind. Sie werden unterteilt in:

  • Orale Antibiotika
  • Infektionen obere Atemwege: Otitis media / Tonsillopharyngitis
  • Infektionen untere Atemwege: Pertussis / Pneumonie

Unter anderem werden folgende Wirkstoffe berücksichtigt: Amoxicillin, Pivmecillinam, Phenoxymethylpenicillin, Flucloxacillin, Cefadroxil, Cefaclor, Cefuroxim, Cefixim, Cefpodoxim, Ciprofloxacin, Azithromycin, Clarithromycin, Erythromycin, Clindamycin, Doxycyclin und Metronidazol.

Bisher hat die AMK Äquivalenzdosentabellen für folgende Wirkstoffgruppen zu Verfügung gestellt:

  • ACE-Hemmer
  • Angiotensin-II-Rezeptorblocker (Sartane)
  • Inhalative Corticosteroide
  • Protonenpumpeninhibitoren (PPI)
  • Triptane
  • Bisphosphonate
  • Statine
  • Calciumantagonisten
  • Betablocker
  • Diuretika
  • Orale Gluccocorticoide
  • Orale Antibiotika
  • Orale Antidiabetika
  • Nichtopioide Analgetika
  • Urologika

Die AMK betont, dass diese Tabellen nur Anhaltspunkte für eine mögliche alternative Dosierung darstellen. Im Einzelfall müssen neben der Indikation auch Wechselwirkungen, die Pharmakokinetik, Kontraindikationen sowie patientenindividuelle Faktoren berücksichtigt werden. Hierfür sollen Apotheken die jeweiligen Fachinformationen heranziehen. Die Vergleichstabellen sollen fortlaufend erweitert werden.

 

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Lesen Sie auch
Neuere Artikel zum Thema
Mehr aus Ressort
Gefährliche Infektion für Immungeschwächte
Candida auris: Resistent gegen Antimykotika
Zytostatikum statt Cefaclor verordnet
Medikationsfehler: Apotheke bemerkte Dosisfehler nicht
Neuer Hoffnungsträger entdeckt
Resistenzen: Lantibiotikum statt Antibiotikum

APOTHEKE ADHOC Debatte