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NDR: „Unzureichende Beratung in Apotheken“

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Berlin -

Viele Erwachsene, die unter Schwindelgefühl leiden, suchen zunächst in der Apotheke Rat. Doch dort werden sie teilweise gar nicht oder häufig unzureichend beraten, wie der NDR im Verbraucher- und Wirtschaftsmagazins „Markt“ aufdeckt. Auch der Bremer Gesundheitsökonom Professor Dr. Gerd Glaeske kommt zu Wort: Er wirft den Apothekern vor, mit dem Schwindelgefühl Kasse zu machen.

Patienten, die sich wegen Schwindel in der Apotheke beraten lassen, bekommen dort meist OTC-Produkte verkauft. Den NDR-Reportern zufolge, könne das lebensbedrohliche Konsequenzen haben. Denn Schwindelgefühl könne zum Beispiel durch einen Gehirntumor ausgelöst werden.

In „Markt“ schildern die Reporter den Fall einer Testkundin, der in sieben von zehn Apotheken sofort Medikamente gegen Schwindel verkauft wurden. Die Absatzzahlen für diese Mittel seien in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen.

Glaeske hält das Ergebnis der vom NDR durchgeführten Stichprobe für nicht akzeptabel. Die Wirkung der rezeptfreien Medikamente gegen Schwindel, die die Apotheker versprächen, sei in den meisten Fällen nicht durch Studien belegt.

„In manchen Situationen, wo eigentlich die Beratung im Vordergrund steht, machen sie trotzdem Kasse“, kritisiert der Gesundheitsökonom. Laut NDR wurde das teuerste der abgegebenen Medikamente am häufigsten verkauft. Apotheken seien aber laut Berufsordnung dazu verpflichtet, ihre Kunden zu beraten, so die Kritik in der TV-Sendung.

Auch die ABDA nimmt in „Markt“ Stellung zu den Rechercheergebnissen. „Welche Rolle der Preis bei der Auswahl eines Produkts spielt, lässt sich nicht pauschal beurteilen“, lautet die schriftliche Antwort auf eine NDR-Anfrage. Zudem lässt die ABDA verlauten, dass sie die Kritik an der Beratungsleistung ernst nehme.

„Markt“ ist heute um 20.15 Uhr im NDR zu sehen. Weitere Themen der Sendung sind die Qualität von Clementinen, ein Vergleich von Imprägniermitteln für Regenjacken und Nebenkosten-Tipps für Mieter.

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