Versorgungskonzepte

AOK-Preis für Krankenhausapotheke

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Berlin -

Der Gesundheitspreis der AOK ist in diesem Jahr an eine Münchener Krankenhausapotheke gegangen. Für den Preis hatte sich die Abteilung Arzneimittelinformation der Krankenhausapotheke des Universitätsklinikums mit ihrem Projekt „Evidenzbasierte Arzneimittelinformation für Arzt und Pflege“ beworben. Mit dem Preis werden Projekte ausgezeichnet, die sich mit dem Wissenstransfer von evidenzbasierter Medizin (EbM) in den Versorgungsalltag auseinandersetzen. Der Berliner Gesundheitspreis wurde seit 1995 acht Mal vergeben.

Seit 1992 hilft die Abteilung Arzneimittelinformation mit einer klinikinternen Hotline Ärzten und Pflegepersonal bei Fragen rund um die Arzneimitteltherapie. Die Mitarbeiter der Arzneimittelinformation stellen anhand von Literaturrecherchen auf den jeweiligen Patienten zugeschnittene Informationen zur Verfügung.

Seit 2009 erhält jeder Mitarbeiter der Klinik eine Schulung, um das Wissen der Krankenhausapotheker nutzen zu können. Die Apotheker nehmen außerdem selbst an Visiten teil, um die Ärzte so vor Ort beraten zu können.

Die Apotheker erhielten die mit 15.000 Euro dotierten zweiten Preis. Dr. Günther Jonitz, Präsident der Berliner Ärztekammer, würdigte das Projekt der Münchener Krankenhausapotheke als ein „Musterbeispiel für EbM in der Praxis“. Die interdisziplinäre Vernetzung von Ärzten und Klinischen Pharmazeuten auf Basis von gesicherten Wissens zeichne das Projekt in besonderem Maße aus, so Jonitz.

Der erste Preis ging an die Universität Graz für ihre Arbeit zur Umsetzung einer Leitlinie zur Sturzprophylaxe für ältere Patienten. Annette Widmann-Mauz (CDU), Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesgesundheitsministerium (BMG), übergab den mit 20.000 Euro dotierten Preis. In ihrer Laudatio sagte Widmann-Mauz, es reiche nicht, evidenzbasiertes Wissen zu haben. Es müsse – wie in Graz – auch gezielt im Alltag zum Tragen kommen.

Über jeweils 7500 Euro konnten sich die beiden Drittplatzierten freuen: Das Berliner Herzinfarktregister setze sich dafür ein, dass Patienten nach internationalen Leitlinien behandelt würden, so die Jury. Das Projekt „Check-up 35“ der Universität Bremen erarbeite zeitgemäße Vorsorgeuntersuchungen auf der Basis von EbM und den individuellen Risiken von Patienten.

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