Mutmaßlicher Kontrastmittel-Betrug

Ermittlungen gegen den „Radiologie-König“

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Berlin -

Gegen den Chef der größten Radiologie-Kette Deutschlands ermittelt nach Berichten von NDR, WDR und SZ die Staatsanwaltschaft. Es geht um mutmaßlichen Abrechnungsbetrug und die Bereicherung mit Kontrastmitteln.

Zum Imperium von „Radiologe-König“ (SZ) Winfried L. gehören radiologische Praxen in mehr als 20 deutschen Städten in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern, laut Bericht werden hier jedes Jahr mehr als 700.000 Patienten durchleuchtet.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen L. und seine Frau wegen des Verdachts auf Betrug. Die Praxen des Radiologen sollen die Kontrastmittel bei einer Firma bestellt haben, die zu 90 Prozent seiner Frau gehörte, mittlerweile sollen die Kinder des Paares ebenfalls Anteile halten. Die Kontrastmittel werden zu einem Vielfachen des Einkaufspreises weitergegeben, so dass erhebliche Margen entstehen, die zu Lasten der Krankenkassen abgerechnet werden könnten.

Laut SZ geht es um mehrere Millionen Euro. Die Staatsanwaltschaft kann aus ermittlungstaktischen Gründen laut Bericht derzeit keine weiteren Angaben machen. Dina Michels, die Korruptionsbeauftragte der Krankenkasse KKH, hatte nach Bekanntwerden der Firmenverflechtungen Strafanzeige erstattet. Sie begrüßt im SZ-Bericht die aktuelle Entwicklung: „Wir freuen uns sehr über das eingeleitete Ermittlungsverfahren und hoffen auf zeitnahe Ergebnisse.“ Einkäufe bei einer Firma der eigenen Ehefrau seien „hochproblematisch“. Ärzte sollten schließlich nicht an der Verordnung von Kontrastmittel verdienen. „Und wenn sie dieses Geschäft über die Ehefrau machen, dann verdienen sie über diese Verbindung eben doch wieder an den eigenen Verordnungen.“

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