Porträt

VSA: Rezepte für Pillen bis Brillen

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Berlin -

Mit einem Umsatz von 82,5 Millionen Euro im vergangenen Jahr ist die VSA

der größte EDV-Dienstleister und Abrechner im Apothekenmarkt. 111 Jahre

nach der Gründung des „Vereins der Apotheker Münchens“ hat sich das

Unternehmen mit den Bereichen Rezeptabrechnung und Softwaresysteme zwei

wichtige Standbeine geschaffen. Längst gehören nicht mehr nur Apotheken

zu den Kunden, sondern auch andere Leistungserbringer - wie etwa die

Optikerkette Fielmann.

135 Millionen Rezepte im Wert von knapp 10 Milliarden Euro rechnete die VSA-Gruppe im vergangenen Jahr für Apotheken mit Krankenkassen ab. Während das Geschäft in diesem Bereich wegen sinkender Volumina, intensiven Wettbewerbs und immer neuer gesetzlicher Maßnahmen zuletzt schwieriger geworden ist, sieht die VSA-Geschäftführung im Bereich anderer Leistungserbringer weiteres Wachstumspotenzial. Bereits heute sind Pflegedienste, Physiotherapeuten, Krankentransporte, Orthopädietechniker oder Sanitätshäuser zusammen genommen wichtigere Umsatzbringer als die Apotheker.

Zur Firmengruppe mit ca. 1500 Mitarbeitern gehören neben der VSA in München auch das Abrechnungs- und IT-Dienstleistungszentrum für Heilberufe (azh) in Aschheim bei München und die Abrechnungsorganisation für Leistungserbringer im Gesundheitswesen (ALG) in Datteln.

Die Firma azh war 2002 gekauft worden und rechnet Leistungserbringer ab, die keine Apotheker sind. 2010 lag der Umsatz bei 30 Millionen Euro. Zum Vergleich: Die VSA setzte mit rund 6000 Apotheken 27 Millionen Euro um.
Die ALG erwirtschaftete einen Umsatz von 4,5 Millionen Euro. Etwas mehr als die Hälfte entfällt auf die Rezeptabrechnung für Apotheken. Zwischen 1,3 und 1,4 Millionen Euro an Erlösen bringt aber seit Jahren ein Großkunde: die Optikerkette Fielmann. Die Geschäftsbeziehung reicht laut VSA-Geschäftsführung in die Zeit der alten Eigentümer zurück. Die VSA hatte das Rechenzentrum 2005 aus Familienbesitz übernommen.

Der Umsatz von Awinta, dem gemeinsamen Softwarehaus mit Pro Medisoft, lag zuletzt bei knapp 50 Millionen Euro. In den kommenden Jahren soll das neue Warenwirtschaftssystem jumpfür Wachstum sorgen und die Systemvielfalt reduziert werden. Die azh wiederum bietet eine Praxismanagement-Software namens TIM an.

Alleiniger Eigentümer der VSA ist der Förderungsverein der Süddeutschen Apotheken (FSA), in dem wiederum 5200 Pharmazeuten Mitglied sind. Die Einlagen waren zuletzt mit 12 Prozent gut verzinst; wegen der begrenzten Beteiligung à 300 Euro ist die Ausschüttung aber eher symbolischer Natur. Weil die Mitgliedschaft seit kurzem kostenlos ist, refinanziert sich der Verein aus Gewinnausschüttungen der VSA. Der größte Teil des Gewinns von zuletzt 6,5 Millionen Euro fließt in Rücklagen und Investitionen: Am Produktionsstandort in München werden nach zwölf Jahren demnächst alle drei Rezeptscanner durch Geräte einer neuen Generation ausgetauscht.

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