Esteve/Puig

Luxusparfums und Billiggenerika

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Berlin -

Isdin kommt mit medizinischen Sonnencremes für Patienten mit Hauterkrankungen nach Deutschland. In anderen Ländern hat sich der spanische Hersteller längst einen Namen gemacht. 1972 als Joint Venture von Esteve und Puig gegründet, beschäftigt die Firma heute mit 15 Tochtergesellschaften in Europa, Lateinamerika und Südafrika mehr als 700 Mitarbeiter.

An der Spitze des Unternehmens steht seit 2008 Juan Naya. Der 45-jährige Astrophysiker hatte unter anderem für die NASA gearbeitet, bevor er bei der Unternehmensberatung McKinsey anfing.

Das Unternehmen hat sich auf Haut-, Haar- und Nagelerkrankungen spezialisiert und vertreibt mehr als 400 Medizin-, Pflege- und Kosmetikprodukte in den Bereichen Dermatitis, Akne, Schuppenflechte, trockene Haut, Mykosen, bakterielle Infektionen und Hautpflege. Der Umsatz lag zuletzt bei 112 Millionen Euro, 80 Prozent entfallen auf den Heimatmarkt.

In Spanien ist Isdin nach eigenen Angaben Marktführer im dermatologischen Bereich, insbesondere beim Sonnenschutz in der Apotheke. Hier liegt der Marktanteil demnach bei knapp 40 Prozent. Auch in anderen europäischen und lateinamerikanischen Ländern sind die Produkte etabliert. Seit der Übernahme von Auriga ist Isdin auch in Frankreich und Belgien vertreten. Insgesamt gibt es Isdin-Präparate in mehr als 40 Ländern, größtenteils läuft das Geschäft über Vertriebspartner.

Isdin gehört zu jeweils 50 Prozent dem Pharmahersteller Esteve und den Eigentümern des Kosmetikanbieters Puig. Die beiden Familienunternehmen aus Barcelona wollten ihre Kapazitäten in der Apotheke bündeln, um Synergien zu generieren.

Esteve wurde 1929 gegründet und stellt neben Arzneimitteln auch Kosmetika und Parfums her. Die Generikasparte heißt Pensa und ist außer in Spanien, Portugal, Italien, Schweden, der Türkei und den USA seit November 2011 auch in Deutschland aktiv.

Mit 2300 Angestellten machte Esteve zuletzt einen Umsatz von 818 Millionen Euro, die Hälfte davon im Ausland. Das Unternehmen hat Lizenzverträge und Vertriebspartner in mehr als 60 Ländern weltweit und ist in 40 Ländern direkt vertreten. In Deutschland ist Esteve in München ansässig.

Puig produziert Mode-, Lifestyle- und Kosmetikprodukte. Das Familienunternehmen in dritter Generation wurde 1914 von Antonio Puig in Barcelona gegründet. Die Produkte werden in mehr als 140 Ländern vertrieben. Das Unternehmen ist Großaktionär bei Jean Paul Gaultier und Lizenznehmer von Prada und Valentino.

In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Umsatz Firmenangaben zufolge um 7 Prozent pro Jahr von 790 Millionen Euro auf 1,5 Milliarden Euro fast verdoppelt. Im gleichen Zeitraum hat das Unternehmen den Anteil seiner internationalen Verkäufe am Gesamtumsatz von 51 Prozent auf 86 Prozent gesteigert.

In Deutschland hat Puig eine Tochtergesellschaft in Hamburg, über die Damen- und Herrendüfte sowie Gesichts- und Körperpflegeprodukte vertrieben werden. Zu den Platzhirschen Coty, Procter & Gamble und L'Oreal mit 20, 16 und 15 Prozent Marktanteil gibt es zwar einen deutlichen Abstand; mit einem Wachstum von 17 Prozent gehört Puig nach eigenen Angaben aber zu den dynamisch wachsenden Unternehmen der Branche.

Auf die Marke Paco Rabanne entfallen zwei Drittel des Umsatzes, auf Prada 18 Prozent, auf die Kosmetikmarke Payot 8 Prozent und auf Valentino 3 Prozent. Die restlichen 4 Prozent teilen sich Nina Ricci, Carolina Herrera, Adolfo Dominguez und Comme des Garcons.

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