Generikahersteller

Von Hormosan zu Holsten

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Berlin -

Nach dem Verkauf des Generikahersteller Holsten an die schweizerische Rivopharm übernimmt Dr. Mathias Pietras die Geschäftsführung. Das berichtet PHARMA ADHOC. Der erfahrene Pharmamanager will dem kleinen Hersteller zu „deutlichem Wachstum" verhelfen.

Pietras hat die Führung von Holsten zum 1. September übernommen. Der Chemiker hatte zuletzt für Hormosan gearbeitet; zur deutschen Tochter des indischen Herstellers Lupin war er Ende 2013 gewechselt. Davor hatte Pietras drei Jahre lang die Geschäfte von Dexcel geführt. Von 2002 bis 2010 war er Leiter Marketing und Vertrieb International bei Aeterna Zentaris. Frühere Stationen waren Marvecs, PricewaterhouseCoopers und Grünenthal.

Holsten war im März von Dr. Günther Löhr verkauft worden; er hatte das Unternehmen 1989 übernommen und den Firmensitz ins baden-württembergische Ihringen verlegt. Von Hause aus Biochemiker, hatte Löhr in der wissenschaftlichen Abteilung von Serono mit Schwerpunkt Immunologie gearbeitet. Als geschäftsführende Gesellschafter leitete er Holsten gemeinsam mit seiner Frau.

Gegründet wurde Holsten 1965 in Hamburg von Richard R. Schmidt. Der Kaufmann exportierte in Deutschland zugelassene Medikamente im Auftrag von anderen Unternehmen und unter eigenem Namen ins Ausland. Noch heute gibt es eine Firma Holsten in Pakistan, die aber nichts mehr mit dem deutschen Unternehmen zu tun hat.

Mit 67 Jahren war für Löhr Schluss. Seine Kinder wollten die Nachfolge im Unternehmen nicht antreten, wohl auch weil das Generikageschäft schwieriger geworden ist und das Unternehmen seit 2008 Verluste vor sich hergeschoben hatte.

So kam der Deal mit Rivopharm mit Sitz in Manno bei Lugano zustande. Das Unternehmen wurde 1961 gegründet gehört seit 2005 dem heutigen Firmenchef Piero Poli. Neben der Lohnherstellung werden eigene Produkte vertrieben; seit 2013 gibt es eine eigene Niederlassung in London. Nach eigenen Angaben sind Rivopharm und die Schwesterfirma Developharma in rund 50 Märkten aktiv.

Pietras will Holsten mit dem bisherigen Team – bestehend aus drei festen und drei freien Mitarbeitern – nach vorne bringen: „Ich freue mich darauf, gemeinsam mit dem Gesellschafter Rivopharm neue Strukturen zu schaffen und meine Ideen und Erfahrungen einzubringen. Denn das Ziel ist klar: Holsten soll deutlich wachsen. Dafür beginnen wir jetzt zunächst mit einer eingehenden Analyse des Produkt-Portfolios.”

Die Produktpalette besteht aktuell in erster Linie aus Rx-Medikamenten: Dazu gehören Antipsychotika mit den Wirkstoffen Chlorprothixen, Promethazin, die Antidepressiva Citalopram, Doxepin, Mianserin, das Antimykotikum Nystatin, das gegen unkontrollierten Harndrang eingesetzte Parasympatholytikum Oxybutin sowie das Antiepileptikum Primidon. Vor allem bei den ZNS-Medikamenten ergänzen sich Holsten und Rivopharm sehr gut.

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