Nach Übergangsjahr

Dr. Wolff will wieder zweistellig wachsen

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Berlin -

Dr. Wolff hat 2022 sowohl im Bereich Pharma als auch bei der Kosmetik leicht zulegen können. Trotz eines rückläufigen Geschäftes im Bereich Desinfektion blicke man aufgrund vieler Innovationen optimistisch auch auf das laufende Geschäftsjahr. Auch im Management gibt es Veränderungen.

Mit Umsatzplus von 2 Prozent auf 364 Millionen Euro gilt 2022 für Dr. Wolff als Übergangsjahr: Gerade in der Pharmasparte sei das Geschäft anspruchsvoll gewesen, da der Verkauf von Desinfektionsmitteln rückläufig sei, so der geschäftsführende Gesellschafter Eduard R. Dörrenberg. Durch die Einführung weiterer Innovationen will man in diesem Jahr um bis zu 10 Prozent wachsen, in den ersten fünf Monaten liegt man 4 Prozent über dem Vorjahreszeitraum.

Umsatz nach Sparten und Marken

  • Pharma: 105 Millionen Euro (plus 1 Prozent)
    • Linola:58 Millionen Euro (plus 0,4 Prozent)
    • Vagisan: 40 Millionen Euro (plus 4 Prozent)
  • Kosmetik: 259 Millionen Euro (plus 2 Prozent)
    • Alpecin: 98 Millionen Euro (plus 5 Prozent)
    • Plantur: 84 Millionen Euro (minus 2 Prozent)
    • Alcina: 39 Millionen Euro (plus 4 Prozent)
    • Oral Care: 33 Millionen Euro (minus 2 Prozent)

Zahnpflege mit Hydroxylapatit

Stärkste Umsatztreiber ist im aktuell laufenden Geschäftsjahr mit 20 Prozent Zuwachs die Sparte Mundegsundheit mit den Marken Karex und Bioniq. „Der konsequente Ausbau der fluoridfreien, aber dafür auf Hydroxylapatit basierten Zahnpflege gehört zu den Topzielen für das Jahr 2023“, unterstreicht Dörrenberg und betont: „Die Nicht-Unterlegenheit von Hydroxylapatit zu Fluorid im Bereich der Kariesprävention wurde jetzt erstmals in einer umfangreichen klinischen Doppelblindstudie an Erwachsenen gezeigt.“

„Insbesondere in den USA, in Kanada, aber auch in Europa sehen wir ein wachsendes Bewusstsein für fluoridfreie Zahnpflege“, so Dörrenberg weiter. Auch die Marken Alpecin und Plantur, die im vergangenen Jahr 50 Prozent des Umsatzes ausmachten, gewinnen weiter hinzu. Derzeit vertreibt das Unternehmen seine Marken in über 60 Ländern.

Plus bei Vagisan

Auch der gynäkologische Bereich verzeichnet ein Plus: Im vergangenen Jahr insgesamt um 4 Prozent gewachsen, legt die Marke Vagisan im laufenden Geschäftsjahr bis Ende Mai deutlich um mehr als 10 Prozent zu.

Axhidrox gegen Achselschweiß

Seit August ist das Rx-Arzneimittel Axhidrox gegen besonders starkes Schwitzen in der Achselhöhle – als weltweit erste anticholinerge Creme-Formulierung mit dieser Indikation – auch in Deutschland auf dem Markt. Die Wirkstoffe können bei topischer Anwendung den Effekt des schweißauslösenden Botenstoffs Acetylcholin hemmen.

Neue Linola-Produkte

Die dermatologische Sparte um die Marke Linola schloss nach einem warmen Winter das Jahr 2022 auf Vorjahresniveau ab. Insbesondere die coronabedingten Sondereffekte im Bereich Hygiene seien abgeklungen.

Aber auch im Hautpflege-Bereich gibt es Neuheiten: Eine neu eingeführte Serie von Linola Forte Produkten für die tägliche medizinische Hautpflege und die cortinsonfreie Wirkstoffkombination aus Levomenol und Heparin-Natrium unter dem Namen Linola Duo. Diese habe einen vielversprechenden Launch erlebt, seit sie im April auf den Markt ging.

Neuheit bei Alpecin

Das bei Männern beliebte Alpecin Coffein-Shampoo legt ebenfalls weiter zu, allein in China konnte in den vergangenen vier Jahren der Umsatz verdreifacht und in den ersten fünf Monaten des Jahres eine Steigerung von 55 Prozent erreicht werden. Im laufenden Jahr erwarte man „einen weiteren Meilenstein in der Unternehmensgeschichte“ – es wird noch im Laufe dieses Jahres ein neues Coffein-Shampoo geben. Hintergrund sei der Einsatz einer in der Kosmetik bisher unbekannten, aber durch Dr. Wolff bereits zum Patent angemeldeten Wirkstoffkombination aus Coffein und dem Wirkstoff DMG (Dimethylglycin), der die Wirkung von Coffein potenzieren kann.

In der zweiten Jahreshälfte wird Alpecin Grey Attack als ein neues Männer-Shampoo mit Farbeffekt auf den Markt kommen. Dessen Wirkweise ist bereits zum Patent angemeldet: Erstmals komme eine unter Luftsauerstoff-Einfluss reagierende Farb-Formel zum Einsatz, die das Haar schrittweise abdunkle.

Internationalisierungspläne

Man arbeite außerdem weiter daran, neue Märkte zu erschließen, darunter Indien, Brasilien, Saudi-Arabien, Asien, die USA und Kanada. Deutschland werde man aber nicht vernachlässigen.

Wechsel im Management

Für die weitere Zukunft wird sich die Geschäftsführung neu aufstellen. Dörrenberg verantwortet die Bereiche Forschung und Entwicklung, Marketing, Vertrieb, und Personal und übernimmt nach 25 Jahren den Vorsitz der Geschäftsführung. Der zweite geschäftsführende Gesellschafter Christoph Harras-Wolff trägt Verantwortung für die Bereiche Recht, Verbände und Nachhaltigkeit. Dr. Christian Mestwerdt verantwortet weiterhin die Bereiche, Finanzen, Controlling, Verwaltung und Zulassung. Für die Bereiche Supply Chain und IT wird die Geschäftsführung zukünftig um ein viertes Mitglied erweitert. Bis dahin wird der Bereich Supply Chain weiter von Harras-Wolff und der Bereich IT von Mestwerdt geführt.

Als Mitglied der Geschäftsleitung ist Jörn Harguth für die Bereiche Vertrieb, Mediaeinkauf, Sportmarketing und Digitales zuständig. Neu als Vice Presidents agieren für den Bereich Consumer Brands Marketing (Hair Care und Oral Care) Alexander Krümke, Guillaume Gauthier für die Business Unit Gynäkologie & Dermatologie (Vagisan, Linola) und Dominik Heitmar, zuständig für New Business, Business Development und Strategie. Als Leiter der Business Unit Alcina verantwortet Christian Schwarze das Friseurgeschäft.

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