OTC-Hersteller

Dobendan: RB kürzt Außendienst

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Berlin -

Reckitt Benckiser (RB) strukturiert den Außendienst um. Im kommenden Jahr will der Hersteller von Marken wie Dobendan, Nurofen, Gaviscon und Durex die Gebiete neu aufteilen. In diesem Zug werden Apotheken von weniger Mitarbeitern besucht. Im Mass Market wird der Bereich komplett an einen externen Dienstleister ausgelagert.

RB hält am eigenen OTC-Außendienst fest. Allerdings gibt es personelle Veränderungen. Angesichts der Gebietsreform werde die Anzahl der Arbeitsplätze reduziert, sagt eine Konzernsprecherin. „Davon sind leider sechs Mitarbeiter betroffen.“ Die betroffenen Angestellten erhielten umfassende Unterstützung. Betriebsbedingte Kündigungen sollten möglichst vermieden werden. Die Effizienz des Außendienstes werde in regelmäßigen Abständen überprüft. Anhand der Ergebnisse würden Besuchsfrequenz und Gebiete angepasst.

Ende 2017 wurde der Vertrieb des Herstellers mit den beiden Geschäftsbereichen RB Health und RB Hygiene Home neu organisiert. Insgesamt seien in diesem Jahr rund 60 neue Arbeitsplätze geschaffen worden. „Insbesondere haben wir unsere digitalen Kompetenzen weiter ausgebaut und personell mehr als verdreifacht“, so die Sprecherin.

„Um das Geschäft auch weiterhin fit für die Zukunft zu machen, versuchen wir kontinuierlich Synergien noch besser zu nutzen, in Kernkompetenzen und Wachstumsmärkte zu investieren, sowie auf aktuelle Marktsituationen bestmöglich zu reagieren.“ Zum Jahresende wird die Abteilung Retail-Außendienst mit 18 Mitarbeitern geschlossen.

RB hatte Mitte 2014 den Vertrieb von insgesamt neun Marken wie Dobendan, Nurofen, Gaviscon, Durex und Kukident selbst in die Hand genommen. Davor hatte 16 Jahre lang der Außendienst von Klosterfrau das Sortiment im Gepäck, bis der britische Konsumgüterkonzern den Vertrag auslaufen ließ. Mit rund 120 Millionen Euro Umsatz auf Basis der Apothekenverkaufspreise (AVP) gehört RB laut Insight Health zu den führenden OTC-Herstellern in Deutschland. Die Hälfte entfällt auf Dobendan.

RB entstand 1999 durch den Zusammenschluss des deutschen Calgon-Hersteller Benckiser und des britischen Mischkonzerns Reckitt & Colman. Die Wurzeln beider Firmen reichen weit ins 19. Jahrhundert zurück: Reckitt war ursprünglich ein Mühlenbetrieb in England, Benckiser startete als Chemiefabrik in Ludwigshafen. Größter Anteilseigner ist die deutsche Industriellenfamilie Reimann.

Der britische Konsumgüterkonzern erzielt den Großteil seines Umsatzes von insgesamt 9,9 Milliarden Pfund (11,3 Milliarden Euro) mit Haushaltsreinigern (Finish, Cillit Bang, Sagrotan). Die Lebensmittelsparte mit Umsätzen in Höhe von 411 Millionen Pfund (471 Millionen Euro) wurde vergangenes Jahr an den US-Kräuter- und Aroma-Spezialisten McCormick verkauft.

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