Stada

AOC: Abend weg, Apotheker raus, Ziel erreicht

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Berlin -

Nach der turbulenten Stada-Hauptversammlung zieht AOC Bilanz: Obwohl der aktivistische Investor sich bei der Neubesetzung des Aufsichtsrats größtenteils nicht durchsetzen konnte, fühlt man sich dort als Gewinner. Immerhin wurde Aufsichtsratschef Martin Abend aus dem Amt verjagt, ebenso die aus Sicht des Investors fehlbesetzten Apotheker und Ärzte im Kontrollgremium.

Bei AOC klingt das zwei Tage nach der denkwürdigen Hauptversammlung so: „Vor vier Monaten bestand die Kapitalseite des Aufsichtsrats noch mehrheitlich aus Apothekern und Ärzten ohne Management-Erfahrung. Am Freitag wurden fünf der sechs Aufsichtsräte der Kapitalseite mit unabhängigen Branchenexperten neu besetzt, insbesondere wurde der für die Corporate-Governance-Verstöße hauptverantwortliche Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Martin Abend ersetzt. Dabei sind drei von AOC unterstützte Kandidaten unter den fünf neu gewählten Aufsichtsratsmitgliedern.“

Tatsächlich wurden mit Tina Müller und Rolf Hoffmann zwei Aufsichtsräte gewählt, die sowohl von der Stada-Verwaltung als auch von AOC unterstützt worden waren. Doch in einer Kampfabstimmung in zweiter Runde brachte Stada die Kandidaten Dr. Birgit Kudlek und Dr. Gunnar Riemann gegen die vom Investor vorgeschlagenen Hans-Joachim Krauth und Hans-Helmut Fabry durch.

Da sich Abends bisheriger Vize Carl Ferdinand Oetker gegen Ursula Schütze-Kreilkamp behaupten konnte, kam mit Eric Cornut nur ein einziger AOC-Kandidat durch. Zudem wurde Oetker auch noch zum neuen Aufsichtsvorsitzenden gewählt.

Trotzdem ist man mit der Neuordnung bei AOC zufrieden: „Wir werten das als sehr positiv für das Unternehmen und haben unsere Hauptziele erreicht: den Aufsichtsratsvorsitzenden abzusetzen und den Aufsichtsrat kompetent zu besetzen“, heißt es in einer Stellungnahme des Investors.

Darüber hinaus sei die Vinkulierung der Aktien abgeschafft und dem vorgeschlagenen Vergütungssystem eine klare Absage erteilt worden. „Wir werden Stada nach dieser dringend notwendigen Erneuerung als Ankeraktionär‎ weiter unterstützen“, heißt es abschließend.

Nach Medienberichten hatte AOC verschiedene Anleger auf seiner Seite, die rund 20 Prozent der Stimmrechte auf sich vereinen. Laut Stada waren aber anstelle der sonst üblichen weniger als 40 Prozent mehr als 57 Prozent erschienen. Je länger die Hauptversammlung lief, desto größer wurden die Chancen für AOC, dass Kleinanleger auf die Abstimmung verzichten. Die Teilnehmer hatten am Ende mehr als 13 Stunden in den Knochen.

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