Kontrazeptiva

Fragwürdige Pillennamen

Alexander Müller, 30.08.2017 14:44 Uhr

Chloee: Chloe, die Grünende, als Beiname der griechischen Göttin Demeter, bekannt auch aus dem Roman Daphnis und Chloe.Foto: APOTHEKE ADHOC

Belara: angelehnt an Bella, die Schöne.Foto: APOTHEKE ADHOC

Bonadea: Bona dea, die gute Göttin, römische Göttin der Fruchtbarkeit, Heilung, und – Achtung – der Jungfräulichkeit.Foto: APOTHEKE ADHOC

Feanolla: „feo/fea“ heißt auf Spanisch hässlich, „noll“ auf Schwedisch NullFoto: APOTHEKE ADHOC

Aida: Für alle mit Sinn für das Dramatische, die sich zur Verhütung trotzdem nicht gleich einmauern lassen wollen. Auch bei Kreuzfahrtfans beliebt.Foto: APOTHEKE ADHOC

Desmin: klingt nach Verringern, als Typ 3-Intermediärfilament früher Skeletin genannt, aber das hätte sich als Markenname nicht geeignet…Foto: APOTHEKE ADHOC

Ellaone: Der Bestandteil one weist auf die einmalige Einnahme hin. Das Ulipristal-Präparat ist ein NotfallkontrazeptivumFoto: APOTHEKE ADHOC

Aristelle: Arista, die Ähre, kombiniert mit der Pillen-typischen Endung -elle.Foto: Aristo

Aurorosa: Kofferwort aus den Namen Aurora und Rosa, also etwa Rose der Morgenröte.Foto: Puren

Bellissima: italienisch: sehr schön, als Markenname auch bei Kosmetik- und Nagelstudios beliebt.Foto: Meda

Bilmon: kein Frauenname, kommt aber in den USA als Nachname vor. Könnte auch eine Figur aus Herr der Ringe sein.Foto: 1A Pharma

Bonita: spanisch: hübsch, ebenso ein DamenlabelFoto: Aliud

Cedia: nur als Nachname bekannt. Und Cedi ist die Währung Ghanas.Foto: Aristo

Diane: Form von Diana, römische Göttin der Jagd.Foto: Bayer

Desirett, von Désirée, die BegehrteFoto: Velvian

Damara: eigentlich eine Volksgruppe in Namibia, womöglich angelehnt an Tamara (Dattelpalme)Foto: Madaus

Evaluna: die erste Frau, die Leben Schenkende, zusammen mit dem MondFoto: Meda

Eve: französische bzw. englische Form von Eva (die Leben Schenkende)Foto: Gedeon Richter

Diamilla: Interessante Mischung aus Diana, der römischen Göttin der Jagd, und Milla (im slawischen Gnade).Foto: Actavis

Estelle: von lateinische stella = der Stern. Eine der schwedischen Prinzessinnen heißt Estelle.Foto: Mylan Dura

Chalant: hierzulande gebräuchlicher: nonchalant (ungezwungen, unbekümmert, lässig)Foto: Hexal

Alessia: von Alexandra = die fremde Männer AbwehrendeFoto: Hexal

Enriqa: von Enrica, weibliche Form von Enrico (Heinrich)Foto: Jenapharm

Babette (Aliud): Die französische Variante wird gern dem deutschen Namen vorgezogen, hier Barbara, die Fremde.Foto: APOTHEKE ADHOC

Beatrice (Pfizer): spätrömisch Viatrix, die Reisende, aber auch von beatus=glücklich, daher „die Glücksbringerin“Foto: Elke Hinkelbein

Belinda (Aliud): Herkunft unklar, Kurzform Linda (sanft, mild), spanisch: schönFoto: APOTHEKE ADHOC

Eliza: Der Name Elisa bedeutet: Mein Gott ist Fülle. Die weniger gängige Schreibweise mit Z ist etwa bekannt aus Pygmalion von George Bernard Shaw, der Vorlage von My fair Lady.Foto: APOTHEKE ADHOC

Erlibelle (Puren): Kunstname mit dem typischen Bestandteil -belle (schön)Foto: APOTHEKE ADHOC

Amelie (1A Pharma): Ist schon die Bedeutung „die Fleißige“ in dem Zusammenhang etwas fraglich, so ist es die medizinische umso mehr: Eine Amelie ist das angeborene Fehlen eines oder mehrerer Gliedmaßen.Foto: APOTHEKE ADHOC

Florentia (Gedeon Richter): die BlühendeFoto: APOTHEKE ADHOC

Gabrielle: Heldin Gottes, für Erzkatholiken ein AffrontFoto: APOTHEKE ADHOC

... Puren.Foto: APOTHEKE ADHOC

Berlin -

Man sollte meinen, der Erfolg eines Arzneimittels hängt allein von seiner Wirkung (und den Nebenwirkungen) ab. Im Markt ist aber ein anderer Faktor ebenfalls von erheblicher Bedeutung: der Name des Produkts. Es gibt sogar eigens Firmen, die nichts anderes tun, als Medikamentennamen zu erfinden. Besonders groß ist die Vielfalt im Bereich der Kontrazeptiva – mit einem klaren Fokus: Die Pillen haben fast immer Frauennamen. Und was steckt dahinter? Die Erklärung liefert die Galerie.

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