BKK froh, dass kein RxVV kommt

BKK-Chef Knieps: 2,50 Euro pro Botendienst ist zu viel

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Berlin -

Der BKK-Dachverband kritisiert die Höhe des Botendiensthonorars von 2,50 Euro. Eine gesonderte Vergütung des Botendienstes über die Sondersituation der Corona-Pandemie hinaus halte er nicht für notwendig, erklärt Verbandschef Franz Knieps. Stattdessen sollte der Botendienst unter die irgendwann zu vergütende Kategorie der pharmazeutischen Dienstleistungen fallen. Auch dass ein mögliches Rx-Versandverbot keinen Eingang in das Vor-Ort-Apothekenstärkungsgesetz (VOASG) gefunden hat, begrüßt Knieps ausdrücklich.

„Wir haben die Einführung zusätzlicher pharmazeutischer Dienstleistungen immer als Chance für Verbesserungen in der Versorgung begrüßt. Auch der Botendienst hätte sich unter dieses neue Angebot fassen lassen“, so Knieps am Mittwoch. „Eine gesonderte Vergütung über die Sondersituation der Corona-Pandemie hinaus halten wir damit weiterhin nicht für erforderlich. Zudem ist die nun vorgesehene Vergütung des Botendienstes in Höhe von 2,50 Euro je Botendienst zu hoch.“

Dabei hat eine repräsentative Online-Umfrage, die der BKK-Dachverband Meinungsforschungsinstitut Statista hat durchführen lassen, ergeben, dass jeder dritte Deutsche ein Interesse am Angebot des Botendienstes zeigt. Demnach wollen vor allem die Jüngeren im Alter von 18 bis 29 Jahren auf diesen Dienst nicht verzichten, 37 Prozent von ihnen hatten das angegeben. Interessant sei der Botendienst vor allem auch in Regionen mit geringer Apothekendichte.

„Eine wichtige Ergänzung zur Versorgung der Patient*innen vor allem in strukturschwachen Regionen ist aber auch der Versandhandel“, so Knieps. „Daher ist es richtig, dass Bestrebungen, den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zu verbieten, keinen Eingang in das nun abschließend zu beratende Gesetz zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken gefunden haben.“

Die BKK-Umfrage hatte zuvor ergeben, dass insgesamt 42 Prozent der Deutschen während der Corona-Pandemie Medikamente bezogen haben. Davon haben 73 Prozent die Apotheke vor Ort gewählt, um ihre Medikamente zu erhalten. 38 Prozent haben ihre Arzneimittel zusätzlich auch durch Versandapotheken erworben. Vor allem Jüngere im Alter von 18 bis 29 Jahren haben diese Bezugsquelle mit 42 Prozent genutzt. „Das zeigt, dass auch zukünftig ein großer Teil der Befragten die Medikamente am liebsten in der Apotheke vor Ort erhalten will. Für die Präsenzapotheke spricht auch, dass durch die qualifizierte persönliche Betreuung der Apotheker*innen die Arzneimitteltherapiesicherheit der Patient*innen gewährleistet wird“, so Knieps.

Eine Abfuhr erhielten die Apotheken der Umfrage zufolge aber beim Thema Corona-Impfungen: Knapp 60 Prozent der Befragten gaben an, sich wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich impfen zu lassen, allerdings vor allem beim Haus- und Facharzt. 89 Prozent sagten das. Erst mit großem Abstand folgten darauf die öffentlichen Gesundheitsämter mit 20 Prozent und die Betriebsärzte mit 17 Prozent. Die Apotheker hingegen liegen mit 10 Prozent abgeschlagen auf dem letzten Platz.

Der BKK-Dachverband rechnet unter Bezug auf Fachkreise damit, dass ein Corona-Impfstoff im Frühjahr 2021 zur Verfügung steht und dann mit der bundesweiten Immunisierung der Covid-19-Erkrankung begonnen werden kann. Dass Apotheken dann als Anlaufstelle für eine schnellere Durchimpfung der Bevölkerung ins Spiel kommen, dürfte er mit Blick auf das Umfrageergebnis eher nicht in Betracht ziehen.

 

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