Krankenstand

Arbeitsplatz als Gesundheitsrisiko

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Rund 2,4 Millionen Erwerbstätige in Deutschland klagen über Gesundheitsbeschwerden, für die ihrer Meinung nach ihr Arbeitsplatz verantwortlich ist. Jeder achte Erwerbstätige ist psychischen Belastungen ausgesetzt, für mehr als 90 Prozent der Betroffenen sind dabei Zeitdruck und Überarbeitung die Ursache. Dies ergab eine Untersuchung des Statistischen Bundesamtes.

Psychische Belastungen spielen somit am Arbeitsplatz eine größere Rolle als körperliche. Jeder neunte Erwerbstätige klagt über körperliche Belastungen am Arbeitsplatz. Wichtigste Gründe hierbei sind „schwierige Körperhaltungen oder das Hantieren mit schweren Lasten“ (6,1 Prozent) sowie „Lärm und Vibrationen“ (2,3 Prozent).

Die Belastungen führten laut Studie bei 6,3 Prozent der Erwerbstätigen zu akuten Gesundheitsproblemen. Dabei sind Beschwerden des Bewegungsapparates besonders häufig, von „Rückenleiden“ sind 2,6 Prozent der Befragten betroffen. Stress oder Beklemmungen, die dem Bereich psychischer Erkrankungen zuzuordnen sind, wurden von 0,6 Prozent der Erwerbstätigen in der Befragung angegeben.

Die Ergebnisse der Befragung zeigen außerdem, dass arbeitsbedingte Gesundheitsbeschwerden mit zunehmendem Alter verstärkt auftreten. Das Geschlecht spielt keine entscheidende Rolle. Ein bedeutender Einflussfaktor für das Entstehen von Gesundheitsproblemen ist die ausgeübte Tätigkeit: So sind Anlagen- und Maschinenbediener sowie Arbeitskräfte in landwirtschaftlichen Berufen am häufigsten von rein körperlichen Erkrankungen betroffen. Bei Führungskräften und Wissenschaftlern treten hingegen häufiger psychische Erkrankungen auf.

Die Daten wurden im Rahmen einer Zusatzerhebung zur Arbeitskräftestichprobe aus dem Jahr 2007 erfasst, bei der rund 80.000 Personen zu arbeitsbedingten Gesundheitsbeschwerden befragt wurden. Relevant war hierbei die Selbsteinschätzung der Befragten und nicht ärztliche Befunde.

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