Organisierte Bande

Ozempic-Rezepte: „Skeptisch geworden wegen falscher Farbe“

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Berlin -

Im Raum Südthüringen wurden in den vergangenen Tagen wieder vermehrt Rezeptfälschungen in den Apotheken vorgelegt. Kriminelle versuchten Ozempic zu ergattern: „Wir erhielten einen Anruf von einem Mann, der aktzentfrei deutsch sprach und das Medikament vorbestellen wollte“, so eine Apothekerin. „Bei Vorlage des Papierrezeptes bin ich dann stutzig geworden, weil das typische Rosa irgendwie anders aussah“, berichtet sie.

Per Anruf wollte ein deutschsprachiger Mann Ozempic in einer Apotheke in Südthüringen Ozempic vorbestellen. „Er wollte, dass ich das Medikament für ihn reserviere“, so die Apothekerin. Sie gab ihm zu verstehen, dass sie es nicht zurücklegen müsss, er könne einfach vorbeikommen. „Zu dem Zeitpunkt hatten wir genug Ware vorrätig, so dass eine Reservierung nicht nötig war“, so die Angestellte. Als der Patient wenig später in der Apotheke stand, wurde die Apothekerin jedoch stutzig.

„Die Farbe des Rezeptes kam mir komisch vor. Das Rosa sah anders aus als sonst“, berichtet sie. Bei genauerem Hinschauen fielen ihr weitere Unstimmigkeiten auf: „Der verschreibende Arzt hatte eine Essener Adresse, das ist weit von uns entfernt. Außerdem war die Dosierung unsinnig“, so die Apothekerin. Demnach sollte Ozempic einmal morgens angewendet werden. „Die richtige Dosierung ist eine völlig andere“, stellt sie klar.

Kunde will plötzlich zur Toilette

Wegen dieser Fehler wollte sie die Arztpraxis anrufen. „Als ich dem Patienten erklären wollte, warum ich nochmal telefonieren muss, gab er vor, mich nicht zu verstehen“, so die Apothekerin. Plötzlich wollte er Geld holen: „Er machte einen nervösen Eindruck und schien es eilig zu haben.“ Die Arztpraxis war nicht erreichbar: „Der Kunde fragte mich nach einer Toilette“, so die Angestellte. Als sie ihm erklärte, wo er hingehen kann, verschwand er. „Wir haben ihn dann nicht mehr gesehen. Das Rezept hat er dagelassen“, so die Apothekerin.

Im Nachgang seien noch weitere Fehler aufgefallen: „Der Vorname des Arztes war beispielsweise auch kleingeschrieben“, so die Pharmazeutin. Im Anschluss habe sie mehrere Apotheken im Umkreis angerufen: „Ich meine Kollegen gewarnt, und öfters gehört, dass auch sie solche Rezepte vermehrt vorgelegt bekamen.“

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