Sterilrezepturen

VZA: Ausschreibungen abschaffen

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Anlässlich der zweiten Zyto-Ausschreibung der AOK Nordost erneuern die Zyto-Apotheker ihre Forderung nach einer Abschaffung der Selektivverträge im Bereich der Sterilrezepturen. Die Berliner Ausschreibung berge erhebliche Risiken, kritisiert der Verband der Zytostatika herstellenden Apotheker (VZA) und fordert die Politik auf, die entsprechende Passage aus dem Sozialgesetzbuch zu streichen.

Im vergangenen Jahr war die Versorgung im Zuge der Ausschreibung beinahe vollständig an einen Herstellerbetrieb aus Leipzig gegangen. „Die Entwicklung bedroht Qualität, Wirtschaflichkeit und Sicherheit der Versorgung mit Medikamenten im Kampf gegen Krebserkrankungen“, kritisiert VZA-Präsident Dr. Klaus Peterseim.

Der VZA sieht durch die Ausschreibungen die ortsnahe Versorgung der Patienten gefährdet und befürchtet die Bildung von Oligopolen. Statt einer flächendeckenden Versorgung könnten so Flickenteppiche entstehen, die enge Zusammenarbeit zwischen Arzt und Apotheker könnte leiden, so der Verband. Als Preisdämpfungsinstrument seien die Ausschreibungen ohnehin seit Mitte 2009 hinfällig. Damals wurde die Preisbindung für die Hilfstaxe aufgehoben, seitdem können auch öffentliche Apotheken mit den Herstellern über die Preise verhandeln, müssen aber ihre Einkaufskonditionen offen legen.

Der VZA hat ein Positionspapier beim Bundesgesundheitsministerium eingereicht. Vor allem von der Union erhoffen sich die Apotheker Unterstützung: Bereits im Herbst hatten CDU und CSU eine Abschaffung erwogen.

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