Flora-Apotheke umgetopft

„Die Kunden rennen uns die Bude ein“

, Uhr
Berlin -

Die Flora-Apotheke ist umgetopft: Am Montag wurde der neue Standort in Herner Stadtteil Crange geöffnet. „Das war Traum-Umzug“, ist Apothekerin Marlene Kissel, die Tochter des Inhabers, zufrieden. „Alles hat hervorragend geklappt. Wir haben fast ganz pünktlich um 8.10 Uhr geöffnet.“ Die Technik läuft. Und die Kunden kommen in Scharen.

„Die Kunden rennen uns die Bude ein“, schildert Kissel die Situation am Vormittag. Wie immer habe man in der lokalen Presse mit neuen Angeboten geworben. Obwohl das Wetter schlecht war und in NRW die Schulferien begonnen haben, war der Ansturm deutlich stärker als gewöhnlich an solchen Tagen. Die Berichterstattung über den Umbau habe für erhebliches Interesse an der Neueröffnung gesorgt, ist sich Kissel sicher.

Die letzten Tage habe man bis in die Nacht hinein geschuftet: „Donnerstag und Freitag haben wir bis 23 Uhr gearbeitet.“ Und am Samstag habe Inhaber Hans-Georg Kissel eigenhändig bis Mitternacht den Kommissionierer bestückt. Nur eine Schrecksekunde gab es: Am Samstagabend konnten der neue Rowa-Automat und die Warenwirtschaft plötzlich nicht mehr miteinander kommunizieren. Doch das Problem konnte kurzfristig behoben werden. Alles läuft nach Plan.

Auch am Sonntag waren alle Mitarbeiter noch ein letztes Mal als Umzugshelfer ab 10 Uhr vormittags in Aktion. Anschließend gab es dann als Dankeschön im Hof der neuen Apotheke das versprochene Grillfest.

Offen ist noch, wie es mit der alten Flora-Apotheke weiter geht. Der Mietvertrag läuft noch eine Weile weiter. Zunächst sind jetzt die Fenster blickdicht abgeklebt: „Drinnen sieht es wirklich traurig aus“, so Kissel. Die Handwerker beginnen jetzt mit der Demontage der letzten Überreste der Einrichtung. Auch der alte Rowa muss abgebaut werden. „Der wird verschrottet“, so Kissel.

Erst Ende letzten Jahres entschieden sich Kissel und ihr Vater, mit der Flora-Apotheke im Herner Stadtteil Crange umzuziehen und 240 Meter weiter wieder zu eröffnen – am Wanner Markt. „Wir halten dem Stadtteil die Treue“, hieß es auf der Internetseite.

Das war Vater und Tochter wichtig. Aus dem angestammten Revier wollte sie sich nicht verabschieden. „Die Menschen hier sind uns wichtig“, sagt Kissel, die als Apothekerin in der Flora-Apotheke und in der Filiale arbeitet. Am bisherigen Standort in der Cranger Hauptstraße 358, an der Ecke zur Heidstraße, wurde die Flora-Apotheke 1958 vom Vater des jetzigen Inhabers gegründet.

Sie ist circa 145 Quadratmeter groß. Trotz der Umbauten und Renovierungen in den Jahren 1975, 1991 und 2010 wurde dort alles zu eng. Die tragende Säulen im Verkaufsraum versperren die Sicht und den Zugang zu den Produkten.

Anfang 2017 wurde der neue Mietvertrag unterzeichnet, der über lange Zeit Planungssicherheit bringt. Schließlich kostete der Umzug rund 500.000 Euro. Die Suche nach größeren Räumlichkeiten, die mehr Platz und Flexibilität bieten, war vergleichsweise einfach. Am neuen Standort gab es früher einmal ein Filiale der inzwischen insolventen Drogeriekette Schlecker. Zuletzt stand das Ladenlokal längere Zeit leer.

Die neue Flora-Apotheke hat jetzt auf 245 Quadratmetern deutlich mehr Platz. Der Name bleibt natürlich, Vater und Tochter wollen dem „Stadtteil die Treue halten“. Denn als Apotheker ist Kissel nicht nur aktiv in der Werbegemeinschaft Wanne-Nord. Die beiden Flora-Apotheken sind multikulti aufgestellt, sechs Sprachen werden gesprochen. 25 Angestellte arbeiten in Voll- und Teilzeit. Der Großvater war bis 1988 Inhaber der Flora-Apotheke. Dann übernahm sein Sohn das Ruder. Seit 2012 arbeitet Tochter Marlene im Betrieb mit.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

APOTHEKE ADHOC Debatte