Pharmakonzerne

GSK plant OTC-Feuerwerk

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Berlin -

GlaxoSmithKline (GSK) will sich künftig stärker auf die Krebs- und Atemwegsbehandlung fokussieren. Diese Strategie präsentierte Emma Walmsley, die seit April an der Spitze des britischen Pharmakonzerns steht. Gleichzeitig wird erwogen, sich vom Geschäft mit seltenen Krankheiten zu trennen.

Walmsleys Pläne waren mit Spannung erwartet worden, da sie sich zum Ziel gesetzt hat, die lange Zeit eher als mau geltende Medikamentenpipeline des Konzerns zu stärken und sich auf wenige, aber lukrativere Investitionen zu konzentrieren.

Oberste Priorität habe hierbei die Pharmasparte, hieß es nun. GSK will künftig 80 Prozent des zur Verfügung stehenden Kapitals in die Entwicklung von Mitteln gegen Atemwegskrankheiten sowie in die HIV-Forschung stecken. Krebsmedikamente und Präparate gegen Autoimmunerkrankungen Im Gegenzug sollen mehr als 13 Studienprojekte entweder beendet oder verkauft werden.

Im OTC-Bereich sollen 10 Prozent der Erlöse mit Produkten erwirtschaftet werden, die noch keine drei Jahre alt sind oder ganz neu geswitcht wurden. Walmsley kennt das Geschäft; sie führte zuletzt die OTC-Sparten von GSK und Novartis zusammen. Ihr Nachfolger ist der ehemalige OTC-Chef von Novartis, Brian McNamara.

Vom Konzernumsatz von 27,9 Milliarden Britischen Pfund entfielen im vergangenen Jahr 16,1 Milliarden Pfund auf den Pharmabereich, davon 6,5 Milliarden Pfund auf Atemwegspräparate und 3,6 Milliarden Pfund auf HIV-Medikamente. Mit Impfstoffen erlöste der Konzern 4,6 Milliarden Pfund, mit OTC-Medikamenten und Konsumgüterprodukten 7,2 Milliarden Milliarden Pfund.

GSK Consumer Health kommt in Deutschland auf Erlöse von rund 500 Millionen Euro. Rund 280 Millionen Euro entfallen auf OTC-Produkte wie Voltaren, Fenistil, Lamisil, Otriven, Nicotinell und Lemocin sowie Chlorhexamed, Zovirax und Cetebe. Der Rest wird mit Zahnpflegeprodukten wie Sensodyne und Dr. Best im Mass Market umgesetzt. Zum Jahreswechsel hatte in München Victor Geus die Nachfolge von Erhard Heck angetreten. Neue Marketingleiterin ist Cornelia Heiser; sie hatte Thomas Maurer beerbt, der zurück nach Skandinavien gegangen war.

Auch will GSK die Kosten weiter eindampfen und so bis 2020 pro Jahr zusätzlich eine Milliarden britische Pfund – gerechnet zu konstanten Wechselkursen – einsparen. Diese sollen wiederum zurück in die Forschung und Entwicklung sowie in den Marktstart neuer Produkte fließen.

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