Kombitablette

Rosuvastatin/Amlodipin: Aristo bringt Rosulod APOTHEKE ADHOC, 25.02.2019 13:52 Uhr

Rosulod ist als Hartkapsel in den Stärken 10/5 mg, 10/10 mg, 20/5 mg sowie 20/10 mg (Rosuvastatin/Amlodipin) zu 30 und 100 Stück gelistet. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Zwei Wirkstoffe in einer Tablette: Aristo hat im Februar die Kombination aus Amlodipin und Rosuvastatin auf den Markt gebracht. Das Arzneimittel ist in verschiedenen Wirkstärken unter dem Namen Rosulod im Handel.

Rosulod ist als Hartkapsel in den Stärken 10/5 mg, 10/10 mg, 20/5 mg sowie 20/10 mg zu 30 und 100 Stück gelistet. Die Gelatinekapseln sind lichtundurchlässig und tragen zwei Aufschriften. In roter Farbe ist die Wirkstoffmenge für Amlodipin „Aml x mg“ und in grüner Schrift die Stärke für Rosuvastatin „Rsv x mg“ aufgebracht.

Das Arzneimittel ist als Substitutionstherapie zur Behandlung einer Hypertonie bei Erwachsenen angezeigt, wenn deren Blutdruck mit Amlodipin und Rosuvastatin als Einzeltablette eingestellt ist. Entsprechend können die Patienten auf das Single-Tablet-Regime umgestellt werden. Rosulod kann bei Hypertonikern eingesetzt werden, die ein hohes Risiko für ein erstmaliges kardiovaskuläres Ereignis besitzen und gleichzeitig eine primäre oder homozygote familiäre Hypercholesterinämie besteht, die mit einer Diät und anderen lipidsenkenden Maßnahmen nicht ausreichend behandelt werden kann.

Die Kapseln werden einmal täglich mit Flüssigkeit geschluckt und sind nicht zur Initialtherapie geeignet. Die Einnahme kann zu jeder Tageszeit und unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen, dabei dürfen die Kapseln nicht zerkaut werden.

Amlodipin zählt zu den Calciumantagonisten und hemmt den Einstrom von Calciumionen sowohl in den Zellen des Herzmuskels als auch in den glatten Gefäßmuskelzellen. Die blutdrucksenkende Wirkung beruht auf dem Erschlaffen der glatten Gefäßmuskulatur. Die Nachlast sinkt durch eine Erweiterung der peripheren Arteriolen. Diskutiert wird zudem eine Dilatation der koronaren Arterien und Arteriolen.

AstraZeneca hat Anfang 2018 die Exklusivrechte für Rosuvastatin (bekannt aus Crestor) verloren. Der selektive, kompetetive HMG-CoA-Reduktasehemmer unterbindet die endogene Cholesterinsynthese. Zielorgan ist die Leber. Rosuvastatin erhöht die Anzahl der LDL-Rezeptoren auf der Zelloberfläche. Somit werden dessen Aufnahme und Abbau beschleunigt. Außerdem wird die VLDL-Synthese in der Leber unterbunden. In der Folge werden LDL- und VLDL-Konzentration gesenkt. Crestor kam in seinen besten Zeiten auf einen Spitzenumsatz von weltweit mehr als 6 Milliarden Dollar im Jahr. 2017 waren die Erlöse des Arzneimittels um gut ein Drittel auf weniger als 2,4 Milliarden Dollar eingebrochen.

Statine kommen häufig zur Primärprävention zum Einsatz, was in letzter Zeit zu Diskussionen führte. Die Universität Zürich hatte zu dem Thema kürzlich eine Studie veröffentlicht. In nur wenigen Fällen könnten die Arzneistoffe Herzinfarkten oder Schlaganfällen vorbeugen. Das Risiko für Nebenwirkungen sei hingegen hoch. Unter der Therapie mit Statinen können häufig Myalgien (Muskelschmerzen) und Myopathien (entzündliche oder degenerative Muskelerkrankungen) auftreten.

Selten kann es zu einer Rhabdomyolyse führen. Dieser Begriff bezeichnet einen Muskelzelluntergang in der Skelett- und Herzmuskulatur. Mögliche Folgen sind akutes Nierenversagen. Das Risiko ist dabei dosisabhängig. Weitere Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, gastrointestinale Beschwerden, Exantheme sowie Schlafstörungen. Bei Patienten mit Risikofaktoren für eine Rhabdomyolyse, Lebererkrankungen und erhöhten Serum-Transaminasewerten sind Statine kontraindiziert.