Immunmodulatoren

Ixekizumab bei Plaque Psoriasis Nadine Tröbitscher, 07.04.2017 13:44 Uhr

Berlin - 

Vor etwa einem Jahr erhielt Lilly für Taltz (Ixekizumab) die EU-Zulassung. Wie geplant kam das Arzneimittel im März auf den Markt. Lilly führte weitere klinische Studien durch, um Ixekizumab gegen weitere Therapeutika zu vergleichen. Auf dieser Basis soll das Dossier zur frühen Nutzenbewertung durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) eingereicht werden. Die Markteinführung war daher erst nach Abschluss der Studie in diesem Frühjahr geplant.

Taltz ist zugelassen für die Behandlung erwachsener Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis, die für eine systemische Therapie in Frage kommen. Der Wirkstoff wird gentechnisch hergestellt und ist ein humanisierter monoklonaler Antikörper, der sich gegen Interleukin (IL)-17A richtet. Das Zytokin spielt eine Rolle bei der Aktivierung CD4-positiver Zellen. Zudem induziert es die Produktion weiterer Zytokine und Prostaglandine, die an der Entstehung von Entzündungen beteiligt sind.

Das Arzneimittel ist als Injektionslösung in einer Fertigspritze in der Wirkstärke 80 mg/1 ml im Handel. Zu Beginn der Therapie beträgt die Initialdosis zweimal 80 mg. Im Anschluss werden alle zwei Wochen 80 mg verabreicht. Nach zwölf Wochen Therapie wird der IL-17A-Hemmer nur noch alle vier Wochen zur Erhaltungsdosis subcutan appliziert. Patienten, die nach 16 bis 20 Wochen nicht auf die Behandlung angesprochen haben, sollte ein Absetzen der Therapie mit ihrem Arzt besprechen.

Ixekizumab zeigte in klinischen Studien statistisch signifikante und klinisch relevante Effekte im Vergleich zu Placebo oder Etanercept (Enbrel, Pfizer) nach zwölf Wochen Behandlung. Eine völlige oder fast vollständige Abheilung trat bei Taltz häufiger auf als bei der Vergleichstherapie und Placebo-Behandlung. Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen waren Atemwegsinfektionen.

Der monoklonale IgG 4-Antikörper bindet spezifisch und mit hoher Affinität an IL-17A und IL-17 A/F. Erhöhte IL-17A Konzentrationen wurden mit der Entstehung von Psoriasis in Verbindung gebracht. Ursache ist die Stimulierung der Proliferation und Aktivierung von Keratinozyten. Die Hemmung von IL-17A durch Ixekizumab unterbindet diese Prozesse.

Erst vor zwei Jahren hatte Cosentyx (Secukinumab, Novartis) die EU-Zulassung als First-Line-systemische Therapie von moderater bis schwerer Plaque-Psoriasis für erwachsene Patienten erhalten. Der humane monoklonale Antikörper neutralisiert selektiv Interleukinrezeptoren und blockiert damit die Freisetzung von Entzündungsfaktoren. IL-17A ist in hohen Konzentrationen in von Psoriasis betroffener Haut zu finden und ein bevorzugtes Ziel für experimentelle Therapien.

In klinischen Studien hatten laut Novartis mindestens 70 Prozent der Patienten in den ersten 16 Wochen der Behandlung klare Haut oder fast klare Haut erreicht. In der Mehrheit konnte das Ergebnis im Laufe der Behandlung bis in die 52. Woche aufrecht erhalten werden.