Ersatzkassen erteilen Zuschläge

Ibusaft-Rabattverträge: Ratiopharm und Zentiva schlagen zu Hanna Meiertöns, 30.01.2023 15:11 Uhr

Auch die Ersatzkassen setzen in Zukunft auf Rabattverträge für Kinderarzneimitel, Zentiva erhielt den Zuschlag. Foto: adobestock.com/igradesign
Berlin - 

Die Knappschaft startete vergangene Woche die Ausschreibungen zu neuen Rabattverträgen, auch für Ibuprofen-Fiebersäfte werden neue Partner gesucht. Bei den Ersatzkassen ist das Bieterrennen sogar schon gelaufen, die Zuschläge wurden erteilt: Ab Juli gibt es neue Rabattpartner für Fiebersäfte.

Die Ersatzkassen haben neue Rabattverträge ausgehandelt, die zum 01. Juli in Kraft treten. Die Laufzeit wird mit „bis zu 27 Monaten“ angegeben.

Folgende Krankenkassen sind beteiligt:

  • DAK-Gesundheit
  • Kaufmännische Krankenkasse (KKH)
  • Techniker Krankenkasse (TK)
  • Handelskrankenkasse (hkk)
  • Hanseatische Krankenkasse (HEK)
  • Barmer

Insgesamt waren 55 Wirkstoffe ausgeschrieben, darunter neben Schmerzmitteln wie Ibuprofen und Metamizol auch Cholesterin- und Blutdrucksenker wie Rosuvastatin, Irbesartan, Losartan und Hydrochlorothiazid. Neben neuen Rabattpartnern für Antibiotika wie Ofloxacin und Levofloxacin gab es auch Lose für Antidepressiva wie Citalopram und Fluoxetin. Für die populäreren Wirkstoffe erhielten in der Regel zwei oder mehr Hersteller den Zuschlag, bei exotischeren Losen wie zum Beispiel Trazodon, Alitretinoin oder Calcitriol in den meisten Fällen nur einer. Auch für die Augentropfen Bimatoprost und Travoprost und Timolol in Kombination oder die Wirkstoffkombination gegen Schwindel (Cinnarizin + Dimenhydrinat) wird es jeweils nur einen Exklusivpartner geben.

Ratiopharm und Zentiva

Für Ibuprofen-Säfte erhielten zwei Anbieter die Zuschläge, alle oben genannten Kassen haben für das Arzneimittel Rabattvereinbarungen mit Ratiopharm und Zentiva geschlossen. Die Barmer gab den Tag des Vertragsabschlusses als den 13. Dezember 2022 an.

Aktuell sind die Festbeträge für die Fiebersäfte ausgesetzt, bei Zentiva steht deshalb eine Preiserhöhung zum 1. Februar an, dann wird der bislang preisgünstigste Anbieter andere Hersteller zum Teil deutlich überholen.

Für Ibuprofen-Zäpfchen sollte laut Ausschreibung sogar ein Exklusiv-Vertrag abgeschlossen werden, allerdings erhielt kein Hersteller den Zuschlag, es kamen keine Rabattvereinbarungen zustande. „Es sind keine Angebote oder Teilnahmeanträge eingegangen oder es wurden alle abgelehnt“, heißt es dazu.