Barrierefrei Wohnen

Barrierefrei Wohnen im Alter– Wohnung oder Haus? 12.12.2019 14:48 Uhr

Je älter man wird, umso wichtiger ist es, dass man niedrigschwellig wohnt. Das bedeutet, dass man beispielsweise möglichst wenige Treppen zu laufen hat oder dass man im Umkreis der Wohnung oder des Hauses nur kurze Strecken zurücklegen muss. Entscheidet man sich etwa dazu, seine eigenen vier Wände zu verkaufen und in die Stadt zu ziehen, wo man eventuell besser versorgt ist, gilt es einiges bei der Wohnungssuche zu beachten. Falls man den Verkauf seines Eigenheims komplett ausschließt, sollte man darüber nachdenken, es barrierefrei umzubauen. So kann man seinen Lebensabend entspannt verbringen.

Der Hausverkauf
Kommt man im Rentenalter an, fragt man sich, was mit dem Haus passieren soll. Falls sich Hausbesitzer dazu entschließen, in einem fortgeschrittenen Alter ihren Wohnsitz zu wechseln, ist es sinnvoll, wenn man zunächst das alte Zuhause verkauft. Dazu sollte man sich auf jeden Fall einen Partner mit ins Boot nehmen, der einen unterstützen kann. Der Abschied kann allerdings schwer sein, da man immerhin ein Stück seines Lebens und Erinnerungen hergibt. Trotzdem bietet der Verkauf einige Vorteile. Man kann sich beispielsweise mit dem Geld seine Lebensträume finanzieren, mit der größtmöglichen Unabhängigkeit im Alter.
Manchmal kann der Hausverkauf auch weitere gute Gründe haben. Beispielsweise wenn das Haus mit dem Auszug der Kinder zu groß geworden, der Unterhalt zu teuer geworden, medizinische Betreuung notwendig ist oder es sich nur kostspielig barrierefrei ausbauen lässt.

Stadt- oder Zentrumsnahe Wohnung
Je älter man wird, desto weniger ist man in der Regel zu einem Umzug bereit. Immer höher werden die Hürden, wenn man gesundheitliche Probleme hat oder gar pflegebedürftig ist. Deshalb sollte man sich früh über seinen Alterswohnsitz Gedanken machen. Wichtig ist das Haus, in dem die Wohnung liegt:

  • Seniorengerecht sollte das Gebäude sein. Das bedeutet etwa, dass ein Fahrstuhl vorhanden ist und dass es breite Türen hat.
  • Innerhalb der Wohnung, sollte genügend Platz vorhanden sein, damit man später mit einem Rollator oder einem Rollstuhl gut manövrieren kann. Bei zu engen Gängen und kleinen Räumen, kann das unter Umständen schwierig werden.
  • Die Lage der Wohnung spielt eine große Rolle. Denn ab einem gewissen Zeitpunkt fällt das sichere Autofahren zunehmend schwerer. In der Nähe sollten Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte, Apotheken und Haltestellen für die öffentlichen Verkehrsmittel liegen, damit man sich auch im hohen Alter selbst versorgen kann.


Altersgerechter Umbau
Manche Menschen wollen sich nun einmal nicht von ihrem eigenen Haus trennen und das hat auch gute Gründe. Es sind meistens viele positive Erinnerungen an diesen Ort genknüpft. Man hat hier die Kinder aufwachsen sehen oder man hat jeden Sommer auf der Terrasse verbracht.

Wenn man im Rentenalter dann aber die Stufen nicht mehr schafft, ist spätestens dann ein altersgerechter Umbau erforderlich und kann eine sichere sowie komfortable Umgebung in jedem Alter gewährleisten.

Sinnvoll ist etwa das Installieren von Aufzügen, der Einbau eines niedrigschwelligen Bads, breitere Türen und sogar die Smart-Home-Technologie kann helfen, das Haus barrierefrei zu machen. Eine solche Sanierungsmaßnahme kann mit mehreren tausend Euro von der KfW gefördert werden.

Wichtig ist, dass man sich frühzeitig über seine Möglichkeiten informiert. Egal, ob man plant sein Seniorenleben im eigenen Haus oder der Wohnung in einer Stadt zu verbringen.

Am Anfang sollte die Überlegung stehen, ob man sich in der aktuellen Immobilie einen Lebensabend vorstellen kann und ob sie fürs Alter geeignet ist. In vielen Fällen müssen solche Überlegungen nicht negativ sein, denn meist kann ein altersgerechter Umbau bereits mit wenigen Mitteln umgesetzt werden, damit einem die vertraute Umgebung erhalten bleibt. Sucht man sich andererseits eine neue Wohnung, kann man gezielt nach den notwendigen Voraussetzungen filtern.