Vorsorge

Fünf Tipps für die Reiseapotheke

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Berlin -

Eine gut sortierte Reiseapotheke gehört in jeden Koffer. Zusätzlich zu den Standards sollte bei der Beratung an die individuellen Bedürfnisse der Kunden gedacht werden: Fahren Familien, Senioren oder Jugendliche in den Urlaub? Auch der Zielort ist entscheidend.

Tipp eins: Grundausstattung. In jede Reiseapotheke gehören fiebersenkende und schmerzlindernde Medikamente. Auch Mittel gegen Durchfall und Übelkeit sind sinnvoll – insbesondere wenn in Entwicklungsländer zum Beispiel in Afrika oder Asien gereist wird. Zudem kann zu einer sterilen Pinzette, einer sauberen Schere und einem bruchfesten Fieberthermometer geraten werden. Auch einige sterile Wundkompressen, Mullbinden und Pflaster sowie Desinfektionsmittel für die Haut, Wund- und Brandsalbe sind ratsam. Auch Sonnenschutzmittel und Blasenpflaster gehören ins Gepäck.

Für die Sammlung gibt es verschiedene Verpackungsmöglichkeiten – hier sollte je nach Reiseart individuell entschieden werden, welche Behälter sinnvoll sind. Bei Reisen mit Kindern kann eine Tasche mit einem abschließbaren Fach für Produkte empfohlen werden, auf das die Kleinen nicht ohne weiteres Zugriff haben.

Tipp zwei: Zu Hause kaufen. Reisende sollten besonders in Schwellen- und Entwicklungsländern auf den Kauf von Arzneimitteln verzichten. Generell ist es besser, die Rezepte und Arzneimittel beim vertrauten Arzt beziehungsweise Apotheker abzuholen. Bei Reisen in Malariagebiete sollte vorab entschieden ob Prophylaxe benötigt wird. Auch Antibiotika sollte bei Reisen in entlegenere Gebiete beim Arzt für Notfälle angefordert werden.

Tipp drei: Individuell packen. Familien mit Kleinkindern benötigen andere Produkte als Jugendliche. Bei Zäpfchen sollte beispielsweise darauf geachtet werden, dass das Reiseziel und die Kühlmöglichkeiten hinterfragt werden. Denn in heißen Regionen kann die bei Eltern von Kleinkindern beliebte Darreichungsform aufweichen: besser auf Säfte ausweichen. Generell sollten Arzneimittel nicht übermäßiger Hitze ausgesetzt werden. Gerade Chroniker sollten die Erstellung der Reiseapotheke nicht zu lange aufschieben. Benötigte Dauermedikamente sollten rechtzeitig und etwa ein Drittel mehr als als für den Zeitraum üblich eingepackt werden.

Tipp vier: Transportmittel beachten. Wer mit Zug oder Auto verreist, kann die Reiseapotheke getrost in einen Koffer der Wahl verstauen. Bei Flugreisen sollte dagegen auf die Vorschriften geachtet werden. Generell sollte ein Teil der besonders wichtigen Arzneimittel im Handgepäck transportiert werden, falls die Koffer verloren gehen. Auch empfindliche Präparate wie Insuline sollten nicht im Koffer mit abgegeben werden. Denn im Gepäckraum kann es bei längeren Flügen sehr kühl werden. Ein Einfrieren könnte sie wirkungslos machen. Arzneimittel in Packungsgrößen über 100 ml können mit einer Ausnahmeregelung auch im Flugzeug mitgeführt werden. Die Apotheke kann dafür auch eine Bescheinigung in der entsprechenden Landessprache oder Englisch ausstellen. Wer mit dem Boot reist, sollte an Mittel gegen Reiseübelkeit denken.

Tipp fünf: Reiseimpfungen. Das Centrum für Reisemedizin (CRM) bietet auf seiner Internetseite umfassende Informationen über nötige Impfungen für alle Länder an. Wer beispielsweise eine Wellnessreise nach Thailand plant, muss nicht zwingend über eine Impfung gegen japanische Enzephalitis oder Tollwut nachdenken, wenn er nur am Hotelstrand liegt. Viele Kassen wie die Techniker Krankenkasse, die AOK und einige Betriebskrankenkassen bieten aber ein umfangreiches Angebot und übernehmen die Kosten für die Spritzen.

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