Versorgungslage verbessern

Grippeimpfstoff: Apotheken sollen Engpässe melden

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Berlin -

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) ruft Apotheken dazu auf, Probleme bei der Grippeimpfstoffbeschaffung online zu melden. Zuletzt wurden Stimmen der Apothekerkammer Schleswig-Holstein laut, dass tausende Bürger nicht geimpft werden können. Die Meldung durch die Apotheken soll die Beurteilung der regionalen Versorgungslage verbessern.

Die Arzneimittelkommission (AMK) informiert über ein neues Online-Formular des PEI zur Meldung von Grippeimpfstoff-Engpässen. Das Meldeformular ist unter www.pei.de/lieferengpaesse-verbrauchermeldung zu finden. Apotheker werden aufgefordert, das Formular zu nutzen; Ziel ist es, die regionale Versorgungslage und die Informationsvermittlung zu verbessern. Auch bei entstehenden Risiken für Patienten, die sich aufgrund von Engpässen ergeben, bittet die AMK um eine kurze Meldung.

In den ersten Regionen ist bereits ein Engpass zu verzeichnen. Aktuell trifft es vor allem den Norden Deutschlands: Hier informierte am Wochenende die Apothekerkammer Schleswig-Holstein darüber, dass momentan mehr als 600 Apotheken keinen Impfstoff mehr vorrätig hätten. Täglich beklagten sich deshalb Patienten, sagte Geschäftsführer Frank Jaschkowski. Er geht davon aus, dass auch die zweite Lieferung nicht ausreichen wird. Diese ist seitens der Hersteller für November angesetzt.

Das PEI pflegt eine Liste von Humanimpfstoffen, für die aktuell ein Lieferengpass verzeichnet wird. Bislang enthält die Liste keinen Grippeimpfstoff. Momentan befinden sich auf dieser Liste zwölf Impfstoffe, darunter auch der Pneumokokken-Impfstoff Pneumovax von MSD Sharp & Dome. Die Zehnerpackung ist voraussichtlich ab November wieder verfügbar. Die Einzelpackung ist laut Herstellerangaben erst ab Januar 2021 wieder lieferbar. Bereits im März konnten die Apotheken keine ausreichenden Mengen Pneumokokken-Impfstoff beschaffen.

 

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