Tierseuchen

Polen: Nach Schweinepest kommt Vogelgrippe

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Berlin -

Nach mehreren Ausbrüchen der Vogelgrippe sind in Polen Zehntausende von Puten und Hühnern getötet worden. In der ostpolnischen Woiwodschaft Lublin wurde das Virus H5N8 in einem Betrieb mit 13.000 Perlhühnern festgestellt. Zuvor war der Erreger in der gleichen Region bereits bei drei Putenmast-Betrieben aufgetreten. Insgesamt seien bereits mehr als 40.000 Tiere getötet worden. Nach Angaben des Leiters des Staatlichen Veterinärmedizinischen Instituts handelt es sich um die hochpathogene Form des Erregers.

Ein weiterer Ausbruch wurde am Freitag in der Woiwodschaft Großpolen im Westen des Landes gemeldet. Dort wurde das Virus H5N8 in einem Betrieb mit 65.000 Legehennen entdeckt. Die Tiere sollen ebenfalls getötet werden. Die Amtsveterinäre wollen in der Region 31 weitere Geflügelfarmen untersuchen.

„Dies ist ein Zeichen, dass man auch in Zeiten der Schweinepest andere Seuchen nicht vernachlässigen sollte“, sagte die Sprecherin des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), Elke Reinking. In Deutschland gebe es aktuell keinen nachgewiesenen Fall der Vogelgrippe H5N8 – weder bei Wildvögeln noch in Betrieben. Derzeit gebe es auch keine Anzeichen für einen großen Ausbruch, die Bevölkerung solle aber wachsam sein. „Wenn an einem Ort gleich mehrere tote Wasservögel liegen, sollte die Veterinärbehörde informiert werden“, mahnte Reinking.

Viele Menschen erinnern sich noch an die an H5N8 gestorbenen Schwäne und anderen Vögel in den Jahren 2016/2017. Damals wurde nach FLI-Angaben die bislang schwerste Vogelgrippe-Epidemie in Europa und auch in Deutschland registriert. Den letzten gemeldeten Fall eines hochpathogenen Vogelgrippeerregers in Deutschland gab es im September 2018 – ein H5N6-Virus in Mecklenburg-Vorpommern.

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