Infektionskrankheiten

WHO: 630.000 Malaria-Tote

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Berlin -

An Malaria sind im vergangenen Jahr nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fast 500.000 Kinder gestorben. Insgesamt erlagen WHO-Schätzungen zufolge weltweit rund 630.000 Menschen der von Anopheles-Mücken übertragenen Tropenkrankheit. Mehr als 200 Millionen Menschen waren 2012 an Malaria erkrankt.

„Der Umstand, dass so viele Menschen an einem Mückenstich sterben, ist eine der größten Tragödien des 21. Jahrhunderts“, sagte die WHO-Direktorin Margaret Chan bei der Vorstellung des Welt-Malaria-Berichts. Die Organisation beklagte, dass zur effektiven Bekämpfung der Malaria nur etwa halb so viel Geld zur Verfügung stehe wie gebraucht werde.

Die UN-Organisation schätzt, dass bis 2020 jährlich 5,1 Milliarden Dollar (3,9 Milliarden Euro) ausgegeben werden müssten, um Vorbeugung sowie Behandlung für alle Menschen in den rund 100 von der Malaria heimgesuchten Ländern zu ermöglichen. Aktuell stünden aber nur rund 2,5 Milliarden Dollar zur Verfügung, heißt es in dem Report.

Weltweit leben 3,4 Milliarden Menschen in Malaria-gefährdeten Gebieten. Am meisten gefährdet seien kleine Kinder, Babys und Schwangere, sagte Chang. Zwar seien in den vergangenen Jahren große Fortschritte in der Vorbeugung und auch Behandlung erzielt worden. Aber immer noch fehle es an einem umfassenden Zugang zu allen Therapien.

Obendrein werde die Lage durch zunehmende Resistenzen der Krankheitserreger gegen Malaria-Medikamente und der Anopheles-Mücke gegen Insektizide verschärft. Wenn nicht mit der gebotenen Eile reagiert werde, sei der komplette Fortschritt der vergangenen Jahre gefährdet. Die WHO hat das Ziel, die Ausbreitung der Malaria bis 2015 zum Stillstand zu bringen und sie dann immer weiter zurückzudrängen.

Ein vollständiger Überblick über die weltweite Situation sei mangels verlässlicher Daten aus 41 Ländern sehr schwierig, so Chan. Die am heftigsten betroffenen Länder Afrikas sind laut WHO Nigeria und die Demokratische Republik Kongo, wo 40 Prozent aller Malaria-Toten weltweit zu beklagen sind. In Asien wütet die Krankheit am schlimmsten in Indien.

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