Apothekenschließung

Apothekerin Pöpel: „Ich wollte nicht aufhören“

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Berlin -

Eigentlich hat Monika Pöpel sich darauf vorbereitet, mit ihrer Marktkauf-Apotheke in Görlitz in den neuen Anbau des Supermarktes umzuziehen. Doch dann hieß es, ihr Mietvertrag werde entgegen mündlicher Zusicherung nicht verlängert. Stattdessen soll dort eine andere, noch unbekannte Apotheke nach dem Ende der Bauarbeiten einziehen. Innerhalb weniger Wochen musste Pöpel ihre Apotheke komplett auflösen. 

Das Ende ihrer beruflichen Laufbahn hat sich die 64-jährige Apothekerin anders vorgestellt. Wie die Sächsische Zeitung (SZ) berichtet, musste sie ihre Marktkauf-Apotheke in Görlitz innerhalb weniger Wochen komplett aufzulösen. „Ein Albtraum“, kommentierte Pöpel die Schließung. Denn ans Aufhören hat die Apothekerin eigentlich gar nicht gedacht.

Ihre Apotheke soll dem Bericht zufolge gut gelaufen sein. Bis zu 200 Kunden sollen täglich bei Pöpel eingekauft haben. Auch die Miete soll immer pünktlich bezahlt worden sein. Die Kunden seien immer zufrieden gewesen und hätten vor allem die langen Öffnungszeiten geschätzt. Fünf Mitarbeiter hat die Apothekerin beschäftigt.

Nun ist die Marktkauf-Apotheke dicht, ausgeräumt. Dabei hat sich die Apothekerin eigentlich auf den Umzug in neue Räume vorbereitet, die derzeit in einem Anbau entstehen. Das gesamte Einkaufsareal um Marktkauf wird derzeit renoviert und umgebaut. Pöpel soll sich bereits nach Krediten erkundigt haben, um anstehende Umbauarbeiten zu bezahlen, und ließ sich von Experten Grundrisse zu einer komplett neuen Ausstattung zeigen, berichtet die SZ. Daraus wurde allerdings am Ende nichts.

Und das, obwohl noch Mitte des Jahres der Apothekerin eigenen Angaben nach ein Anschlussmietvertrag in Aussicht gestellt worden sei, auch wenn bekannt wurde, dass der geplante Anbau erst im kommenden Jahr fertiggestellt werde. Allerdings habe es keine schriftliche Zusage seitens der CEV Handelsimmobilien gegeben, gibt sie zu. Das Unternehmen ist Teil des Edeka Verbundes und für den Umbau des Areals zuständig. „Von Januar bis Juni wurde ich in dem Glauben gelassen, dass es einen Anschlussvertrag geben werde“, sagte Pöpel gegenüber SZ. „Ich hatte mich eigentlich darauf verlassen, dass es für meine Apotheke bei Marktkauf weitergeht“.

Eine vorübergehende Containerlösung, wie sie anderen Händlern angeboten wurde, habe es für sie nicht gegeben. Das bestätigt Philipp Roos, Projektentwickler in Hamburg für den neuen Marktkauf in Görlitz, gegenüber der Zeitung. „Eine Containerlösung wäre aus apothekenrechtlicher Sicht nicht machbar gewesen“, sagte er. Labore, mehr oder weniger gefährliche Stoffe, die gelagert werden – dies sei einfach in einem Container nicht möglich. Dass das Ganze eine finanzielle Frage für CEV ist, bestreitet der Projektentwickler.

Die Inhaberin der Apotheke habe sowieso vorgehabt, ihr Geschäft altersbedingt zu schließen, behauptet er sogar. „Wir haben uns schließlich geeinigt“, sagt Roos. Pöpel zog innerhalb kurzer Zeit mit der Apotheke aus. „Das ist nicht so, als ob man ein Schuhgeschäft zumacht. Da gehört schon einiges dazu“, wird die Apothekerin zitiert. Zahlreiche Aktenordner, Arzneimittel, die zurückgeschickt, gefährliche Stoffe, die fachgerecht entsorgt werden mussten: Das alles hatte die Mannschaft um die Apothekerin innerhalb weniger Woche abwickeln müssen.

Doch fest steht: Nach den Umbauten wird wieder eine Apotheke im Marktkauf einziehen. Rund 240 Quadratmeter stehen dem Nachfolger von Pöpel laut Grundriss zur Verfügung. Nach Angaben von Roos hätten sich auch schon Interessenten gemeldet. Wer dort Mitte 2018 letztlich einzieht, wollte der Projektverantwortliche allerdings nicht verraten.

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