Ausbildung

PTA-Schule in Hagen geschlossen

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Berlin -

Die PTA-Schule in Hagen hat ihren Betrieb eingestellt: Nachdem die letzten Klassen ihre Prüfungen abgelegt haben, wird die Schule nun geschlossen. Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL) hofft auf einen „Weckruf“ und dass sich die Landesregierung künftig wieder an den Kosten der PTA-Ausbildung beteiligt.

Die rot-grüne Regierung hatte Anfang 2013 die monatliche Förderung für PTA-Schüler in Höhe von 73 Euro pro Monat gestrichen. In der Folge wurden die PTA-Schulen in Minden und Krefeld geschlossen. Die Schließung der PTA-Schule in Hagen war im vergangenen Jahr beschlossen worden: Die Schule hatte mitgeteilt, keinen neuen Jahrgang aufzunehmen. Bestehende Klassen wurden noch bis zum Abschlussexamen geführt.

Träger der PTA-Schule war die Stadt Hagen. Die Stadt sah sich aber „wegen der schwierigen Finanzsituation“ nicht in der Lage, die wegfallenden Zuschüsse des Landes zu kompensieren. Die Verwaltung sah keine Alternative zur Aufgabe der Schule.

Die PTA-Schule in Hagen wurde 1970 eröffnet. Seitdem wurden der Apothekerkammer zufolge 1500 Schüler ausgebildet. 95 Prozent von ihnen sind weiblich und viele haben Migrationshintergrund. Fast alle haben nach Angaben der Kammer anschließend einen wohnortnahen Arbeitsplatz in Apotheken, Krankenkassen, bei Großhändlern, in der Verwaltung, an Hochschulen oder in Drogeriemärkten gefunden.

Kammerpräsidentin Gabriele Overwiening kritisierte die Kürzung der Landeszuschüsse und mahnte an: „Noch ist es Zeit, die aus unserer Sicht unverantwortliche Entscheidung, sich aus der Förderung der PTA-Schulen zu verabschieden, zu korrigieren.“

Die Apothekerkammer erwarte von der Landesregierung, ihr eigenes Wahlversprechen einzuhalten, eine kostenfreie Ausbildung von der Kita bis zur Uni zu ermöglichen. Es sei schlichtweg nicht vermittelbar, dass angehende Apotheker an der Universität kostenlos studieren könnten, die Assistentinnen für ihre Ausbildung jedoch tief in die Tasche greifen müssten, kritisierte Overwiening.

Zuletzt beschäftigte sich Mitte Mai der Gesundheitsausschuss des Landtags mit der Problematik: Die CDU forderte in einem Antrag, die Fördergelder wieder zu zahlen. Aptoheker, PTA und Schulen unterstützten den Vorstoß. Aus Sicht der Apothekerkammern und -verbände in Nordrhein-Westfalen sollte das langfristige Ziel aber sein, die Finanzierung der PTA-Schule nachhaltig und langfristig sicherzustellen. Der Bundesverband PTA (BVpta) fordert, die berufliche Ausbildung ganz aus öffentlichen Mitteln zu finanzieren.

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