Forsa-Umfrage

Homöopathie: Kassen sollen zahlen

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Berlin -

Homöopathie ist unter Experten immer wieder ein Diskussionsthema. Doch was sagen die Patienten dazu? Eine Forsa-Umfrage zeigt, dass jeder zweite Verbraucher Erfahrungen mit homöopathischen Arzneimitteln hat und dass der Großteil zufrieden mit der Wirksamkeit und Verträglichkeit dieser alternativmedizinischen Präparate ist. 

Forsa hatte im Auftrag vom Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) 1502 Personen ab 18 Jahren befragt. 49 Prozent gaben an, dass sie schon einmal Erfahrungen mit Homöopathie beziehungsweise homöopathischen Arzneimitteln gemacht haben. Mehr als 70 Prozent von ihnen sind zufrieden oder sehr zufrieden mit der Wirksamkeit und Verträglichkeit. Der Begriff „anthroposophische Medizin“ sagte etwa einem Drittel was.

„Homöopathische Arzneimittel haben für viele Patienten in Deutschland einen hohen Stellenwert“, sagt Dr. Norbert Gerbsch, stellvertretender BPI-Hauptgeschäftsführer. „Wenn Behandler und Patienten sie richtig und verantwortungsvoll einsetzen, kann sie den Therapieerfolg unterstützen“, so Gerbsch. Sie solle als Ergänzung der Schulmedizin im Sinne einer „integrativen Medizin“ anerkannt werden. „Das wünschen sich die Patienten in Deutschland eindeutig.“

Weiterhin finden es mehr als 70 Prozent der von Forsa Befragten wichtig bis sehr wichtig, dass Krankenkassen auch die Kosten für ausgewählte Leistungen aus dem Bereich der homöopathischen Medizin erstatten. Bei Befragten mit Homöopathie-Erfahrung sind es sogar mehr als 80 Prozent. Nur 9 Prozent halten diese Kostenübernahme für unwichtig. Die Mehrheit stimmt damit dafür, dass die Homöopathie in den Satzungsleistungen der Kassen erhalten bleibt.

Außerdem wurden die Teilnehmer zum Engagement der Politik für Heilmethoden befragt. Fast zwei Drittel finden es wichtig bis sehr wichtig, dass sich der Staat aktiv für Homöopathie und anthroposophische Medizin einsetzt. Mehr als 70 Prozent gaben sogar an, dass der Staat die Forschung zur Wirksamkeit der Homöopathie Förderprogramme unterstützen solle. Etwa ein Viertel der Befragten sind gegen die staatliche Förderung der Forschung.

Auch der Stellenwert der Homöopathie an Universitäten wurde untersucht. Die große Mehrheit (85 Prozent) befürwortet die Aussage, dass Universitäten auch im Bereich der Homöopathie forschen sollen. Etwa 70 Prozent sind der Meinung, dass Lehrstühle mit Professoren für Homöopathie einzurichten sind.

„Die Umfrage belegt, dass sehr viele Menschen Homöopathie als ergänzende und in der Regel nebenwirkungsarme Therapieoption in die Behandlung integrieren, sie nutzen und achten. Wer die Therapiefreiheit und -vielfalt beschneiden will, bevormundet zahlreiche Patienten in Deutschland, die davon profitieren können“, sagt Gerbsch. Es gebe eine Vielzahl an Erkrankungen, bei denen homöopathische Arzneimittel als integraler Bestandteil von Therapien einsetzbar seien.

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