Nacht- und Notdienstfonds

Notdienstpauschale stagniert

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Berlin -

Für die Notdienste im dritten Quartal 2018 erhalten die Apotheken jeweils 268,14 Euro – und damit fast auf den Cent genau so viel wie im Vorjahresquartal. Damals waren es 268,07 Euro. Anders als in den vorangegangenen Quartalen war also von Juli bis September kein nennenswertes Wachstum im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen.

Damit fiel die Summe durchschnittlich stark um 4 Prozent beziehungsweise 11,39 Euro im Vergleich zum zweiten Quartal 2018. Damals betrug die Pauschale 279,53 Euro. Das ist nicht ungewöhnlich, wie auch der Deutsche Apothekerverband (DAV) betont: Die Veränderung kommt dadurch zustande, dass die Zahl der abgegebenen Packungen ANSG-relevanter Arzneimittel im Vergleich Vorquartal wie erwartet um 3,13 Prozent gesunken und wieder ein Arbeitstageeffekt eingetreten ist. Im Vergleich zum Vorquartal gab es einen Notdiensttag mehr.

Von Juni bis September hatten 19.418 Apotheken zusammen insgesamt 102.274 Vollnotdienste geleistet. Im Vorquartal waren es 101.330 gewesen. Ein Jahr zuvor waren es mit 103.263 Vollnotdiensten beinahe 1000 mehr – die Zahl der Apotheken betrug mit 19.734 allerdings auch um fast 300 höher.

Der Geschäftsführende Vorstand des DAV legt den pauschalen Zuschuss gemäß § 20 Absatz 3 ApoG unter Berücksichtigung der beschlossenen Verwaltungsausgabenpauschale des Nacht- und Notdienstfonds (NNF) für erbrachte Vollnotdienste, die durchgehend in der Zeit von spätestens 20:00 Uhr bis mindestens 6:00 Uhr vollständig erbracht wurden, fest.

Für jede zu Lasten der Krankenkassen abgegebene Rx-Packung fließen 16 Cent in den Nacht- und Notdienstfonds (NNF). Die Gesamtsumme wird durch die Anzahl der geleisteten Notdienste geteilt. Dieser Betrag wird für jeden Notdienst an die Apotheken ausgeschüttet. Die bisher höchste Pauschale erhielten die Apotheker im ersten Quartal 2018: Für jeden geleiteten Notdienst im ersten Quartal des Jahres bekamen sie 291,78 Euro.

Das soll sich bald ändern. Teil der Reformen, die Gesundheitsminister Jens Spahn bei der ABDA-Mitgliederversammlung am Dienstag ankündigte, ist eine Erhöhung der Pauschale: So sollen künftig 32 statt 16 Cent pro Rx-Packung in den NNF fließen. Die Apotheken sollen dann im Schnitt 550 Euro pro geleistetem Dienst erhalten.

2017 lag das Ausschüttungsvolumen insgesamt bei 113,7 Millionen Euro, 600.000 weniger als im Vorjahr. Dafür waren aber auch 5327 Notdienste weniger geleistet worden. Ursprünglich hatte die Politik den Apothekern einen jährlichen Zuschuss von 120 Millionen Euro versprochen. Diese Summe wurde aber noch in keinem Jahr erreicht. Allerdings sind die Ausschüttungen kontinuierlich gestiegen.

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