Protestaktion

Feministinnen werfen Apotheken-Schaufenster ein

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Eine Berliner Apotheke im Stadtteil Neukölln hat zum internationalen Weltfrauentag die Wut von Feministinnen zu spüren bekommen: In der Nacht zum 8. März wurden die Geschäftsscheiben eingeschlagen, weil der Apothekeninhaber bestimmte Verhütungsmittel nicht anbietet.

Der Apotheker vertreibt eigenen Angaben zufolge seit rund zehn Jahren weder Notfallkontrazeptiva noch Spiralen. Er wolle so ungeborenes Leben schützen, das mit der Befruchtung der Eizelle beginne.

Der Apotheker stößt mit dieser Haltung nicht zum ersten Mal auf Widerstand: Auch zum Weltfrauentag im vergangenen Jahr wurden die Scheiben seiner Offizin eingeschlagen; im Jahr 2009 hatte es eine Protest-Demonstration gegen ihn gegeben.

In einem Internet-Blog bekannte sich eine Protestgruppe zu dem Anschlag. Man habe die Apotheke „umgestaltet“, dabei seien „einige Scheiben zu Bruch“ gegangen. Zudem sei die Fassade „mit anti-patriarchalischen Symbolen geschmückt“ worden. Die Begründung: Die Apotheke vertrete ein verschärftes Bild einer patriarchalischen Gesellschaft. Bei Kondomen und Kontrazeptiva lege der Apothekenbesitzer „einen Zettel mit fundamentalistisch religiösen Texten“ bei. Diese richteten sich gegen die Selbstbestimmung der Frau und appellierten an die von ihnen erwartete gesellschaftliche Rolle.

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