Schweiz

Apotheker wollen gegen Masern impfen

, Uhr
Berlin -

Im Schweizer Kanton Zürich dürfen ausgebildete Apotheker Impfungen gegen Grippe, FSME sowie Hepatitis-Folgeimpfungen geben. Dr. Lorenz Schmid, Präsident des Zürcher Apothekerverbands und Kantonsrat für die Christliche Volkspartei (CVP), reicht das nicht.

Schmid stellte laut Bericht der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) bei der Tagung des Kantonsrat einen Antrag: Er wollte im Postulat „Impfen leicht gemacht“ festhalten, dass auch Impfungen gegen Masern in der Apotheke sicher seien. Es gebe keinen medizinischen Grund, die Apotheker von der Anwendung auszuschließen; das sei ein politischer Entscheid. Der Minderheitsantrag erhielt allerdings keine Stimmen, nicht einmal von Schmid selbst. Denn grundsätzlich zeigte er sich mit dem parlamentarischen Vorstoß zufrieden und dankte Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger für die schnelle Umsetzung der Impferlaubnis für Apotheker.

In neun der 26 Schweizer Kantone können entsprechend weitergebildete Apotheker mittlerweile Patienten ab 16 Jahren ohne Arztrezept impfen. Dabei sind die Impfungen überwiegend auf Grippe und FSME sowie die Folgeimpfungen gegen Hepatitis A und B beschränkt. In Neuenburg und Solothurn können Apotheker darüber hinaus gegen Masern impfen. Die Impfkompetenzen der Apotheker in anderen Kantonen sollen gegebenenfalls später noch erweitert werden. In Tessin ist für die Impfung vom Apotheker weiterhin eine ärztliche Verordnung nötig.

Im Januar 2016 verfügten bereits 408 Schweizer Apotheker über den Fähigkeitsausweis FPH Impfen und Blutentnahme – den nötigen Ausbildungsnachweis zum Impfen. 437 weitere befanden sich in Ausbildung.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

APOTHEKE ADHOC Debatte