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Apotheken bilden weniger aus

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Berlin -

Die Zahl der Ausbildungsplätze in Apotheken geht zurück: 2014 gab es insgesamt 7556 PKA-Azubis sowie PTA und Pharmazeuten im Praktikum (PhiP) – ein Viertel weniger als 2009. Das geht aus Zahlen der ABDA hervor. Vor fünf Jahren gab es 10.087 Ausbildungsplätze – ein Höchststand.

Der Trend bei den Ausbildungsplätzen korreliert mit der Entwicklung der Apothekenzahl: 2008 gab es noch 21.602 Betriebsstätten, seitdem ist ihre Zahl gesunken, zuletzt auf 20.441. Bei den Azubis kam der Rückgang ein Jahr später; seitdem sinkt die Zahl der Ausbildungsplätze kontinuierlich.

Besonders stark ist der Rückgang bei den Pharmazeutisch-Kaufmännischen Angestellten (PKA): 2009 gab es 6155 Ausbildungsplätze, 2014 waren es nur noch 3724 – also knapp 40 Prozent weniger. Im Vorjahr war die Zahl der PKA-Azubis erstmals seit Jahren unter 4000 gesunken und ging zuletzt noch einmal um knapp 5 Prozent zurück.

Das Statistische Bundesamt (Destatis) zeigte zuletzt auf, dass der Rückgang bei den PKA schon deutlich länger anhält: 2002 gab es demnach noch 8728 Azubis. Seitdem ist die Zahl beständig zurückgegangen. Besonders in den neuen Bundesländern gibt es nur wenig PKA. Neben den Apothekern wurden in der DDR Pharmazieingenieure und Apotheken-Facharbeiter ausgebildet.

Richtig Fuß gefasst hat die PKA-Ausbildung im Osten nie. Oftmals übernehmen Pharmazeutisch-Technische Assistenten (PTA) die Aufgaben ihrer Kollegen. In Thüringen beispielsweise wurde 2012 kein neuer Ausbildungsvertrag geschlossen, ein letzter Azubi absolvierte noch seine Ausbildung – und musste zur Berufsschule im benachbarten Bamberg pendeln.

Angesichts des Rückgangs bei den PKA appellierte die Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen, Magdalene Linz, im November 2014 für ein Umdenken beim Einsatz der Mitarbeiter. Im Gespräch mit der Apothekengewerkschaft Adexa ermunterte Linz ihre Kollegen, PKA im Betrieb mehr zuzutrauen.

Doch auch bei den PTA zeigt sich ein Rückgang bei den Ausbildungsplätzen: Waren 2009 noch 2645 Schüler in Apotheken beschäftigt, waren es 2014 laut ABDA nur noch 2365. Der Rückgang ist mit knapp 11 Prozent zwar nicht so krass wie bei den PKA, aber dennoch deutlich.

Der Bundesverband PTA (BVpta) spricht sich seit langem dafür aus, den Beruf attraktiver zu machen. Die PTA-Ausbildung soll von zweieinhalb auf drei Jahre verlängert werden und in diesem Zuge fachliche, personelle, soziale und methodische Kompetenzen vermitteln. Bereits seit Jahren kämpfen BVpta und Adexa dafür, dass PTA mehr Kompetenzen erhalten. Doch die Politik will, dass die Apotheker eine solche Reform mittragen. 2013 beschäftigte sich eine ABDA-Arbeitsgruppe mit dem Thema – am Ende blieb es bei marginalen Änderungen.

Lediglich bei den Pharmazeuten im Praktikum (PhiP) ist ein Plus zu verzeichnen: 2009 gab es 1287 Pharmaziestudenten, die in öffentlichen Apotheken arbeiteten, im vergangenen Jahr waren es 1467. Das entspricht einem Anstieg von 14 Prozent. Die Zahl der Studenten an den Unis ist von 12.485 im Akademischen Jahr 2009/2010 auf 14.632 im vergangenen Jahr gestiegen – ein Plus von 17 Prozent.

Allerdings ist die Zahl der Studienanfänger seit 2011/2012 wieder leicht rückläufig, zuletzt gab es 2708 Immatrikulationen, 5 Prozent weniger als vor zwei Jahren. Die ABDA warb zuletzt in der „Welt“ damit, dass Berufsanfängern ein Job sicher sei – schließlich würden in den kommenden Jahren viele Pharmazeuten in Rente gehen.

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