Preisverhandlungen

Kassen wollen "faire Preise"

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Noch im Januar wollen der GKV-Spitzenverband und der britische Pharmakonzern AstraZeneca für den Thrombozytenaggregationshemmer Brilique (Ticagrelor) einen Preis aushandeln. Die Kassen hoffen durch die Verhandlungen auf sinkende Arzneimittelausgaben: „Faire Preise heißt für uns, dass sich die Gewinne der Pharmaindustrie am Zusatznutzen für die Patienten orientieren und nicht an den Wunschvorstellungen der Aktionäre“, sagte Johann-Magnus von Stackelberg, stellvertretender Vorsitzender des Kassenverbandes.

Laut Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) müssen die Hersteller für neue Medikamente ein Dossier über deren Zusatznutzen gegenüber vergleichbaren Therapien erstellen. Nur für Arzneimittel, die wirklich mehr bringen, sollen die Kassen auch mehr zahlen – die Höhe des Erstattungspreises wird ausgehandelt. „Das ist Neuland für alle Beteiligten“, sagte Stackelberg. „Einen großen Effekt erwarte ich dadurch, dass Medikamente erkannt werden, die keinen Zusatznutzen haben.“

Dann sänken Erstattungspreise und damit Kassenausgaben schlagartig – ohne Abstriche für Patienten. Der Preis eines Mittels ohne Mehrwert dürfe nicht höher sein als der für jenes bestehende Medikament, das nach wissenschaftlichen Kriterien als offizielles Vergleichsmittel festgelegt wurde.

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) erwartet laut eigenen Angaben Einsparungen von rund zwei Milliarden Euro pro Jahr.

 

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