Rezeptformulare

Facelift für das T-Rezept

, Uhr aktualisiert am 25.01.2016 14:28 Uhr
Berlin -

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat das T-Rezept überarbeitet. Ab Februar gibt es neue Rezeptformulare. Ändern wird sich aber nur wenig: Eine Datumsangabe fällt weg und die Bezeichnung „Kassen-Nr.“ wird durch „Kostenträgerkennung“ ersetzt. Damit wird das Formular an das Muster-16-Rezept angepasst.

Bislang muss der Arzt neben seiner Unterschrift das Datum angeben, an dem er das Rezept ausgestellt hat. Das Datum steht aber auch im Rezeptkopf neben der Arztnummer. Künftig muss der Arzt es nicht mehr handschriftlich ergänzen. Die Rückseiten der Rezepte bleiben unverändert.

Die neuen Vordrucke werden ab Februar vom BfArM ausgegeben. Die alten Rezepte behalten aber nach wie vor ihre Gültigkeit. Das gilt sowohl für die seit 2011 als auch die seit 2008 geltenden Formulare. 2011 waren die Rezeptvordrucke zuletzt geändert worden. Seitdem ist auf dem Rezept nur noch eine Verordnung möglich – vorher konnten bis zu drei Medikamente auf einem Formular verordnet werden.

T-Rezepte werden für Arzneimittel verwendet, die die Wirkstoffe Lenalidomid, Pomalidomid oder Thalidomid enthalten. Diese Präparate werden auf einem nummerierten zweiteiligen Vordruck verordnet – der erste Teil dient der Apotheke zur Verrechnung, der zweite wird ans BfArM geschickt. Seit Anfang 2015 müssen die Rezepte sogar wöchentlich an die Behörde übersandt werden.

Das T-Rezept gibt es seit 2009. Seine Einführung war Teil eines von der EU geforderten Sicherheitskonzepts. Dazu gehört auch, dass Ärzte ihre Patienten ausführlich über die Risiken einer Behandlung informieren müssen – insbesondere müssen sie Hinweise zur Vermeidung einer Schwangerschaft geben. Die Beratung muss auf dem Rezept dokumentiert werden. Außerdem muss angegeben werden, ob die Behandlung in- oder off-label erfolgt.

Die Arzneistoffe Thalidomid und Lenalidomid hatten im September 2007 beziehungsweise April 2008 die europaweite Zulassung zur Behandlung des Multiplen Myeloms, einer aggressiven Krebserkrankung des Knochenmarks, erhalten, Pomalidomid im Februar 2013. Wegen der im Falle von Fehlanwendungen besonders schwerwiegenden Nebenwirkungen von Thalidomid, die vor etwa 50 Jahren zur Contergan-Katastrophe geführt haben, wurden die Mitgliedstaaten zu den Sicherheitsvorkehrungen verpflichtet.

Anders als normale Rezepte sind sie nur sechs Tage gültig. Die besonderen Verschreibungs- und Abgabemodalitäten gelten nicht nur für die beiden Fertigarzneimittel, sondern auch für entsprechende Rezepturarzneimittel. Die Retaxfirma Protaxplus sowie die BIG direkt gesund hatten vor fünf Jahren systematisch T-Rezepte mit Formfehlern auf Null gekürzt.

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